SUSS-Aktie sackt zweistellig ab: SUSS MicroTec bleibt bei Margenprognosen zurückhaltend

29.07.2025 14:59:00

Der Halbleiterzulieferer SUSS blickt pessimistischer auf das laufende Jahr. Umsatzentwicklung und temporäre Doppelbelastung drücken auf Profitabilität.

Einmaleffekte in Form von Anlaufkosten für die Produktion des UV-Projektionsscanners in Taiwan und Wertberichtigungen auf Vorräte im Rahmen eines eingestellten Projekts hätten das Bruttoergebnis außerordentlich belastet, teilte das Unternehmen am Montagabend überraschend in Garching mit. Dazu kämen höhere Personalkosten. Das Unternehmen senkte daher seine Margen-Prognosen für 2025. An der Umsatzerwartung hält SUSS MicroTec hingegen fest.

Der Halbleiterausrüster arbeite weniger profitabel als gedacht, bemerkte Analyst Janardan Menon vom Investmenthaus Jefferies angesichts der gesenkten Margenziele. Das Unternehmen sei in Bereichen aktiv, in denen es eine zunehmende Schwäche im zweiten Halbjahr und 2026 erwartet. Zwar habe SUSS die Umsatzerwartungen im zweiten Quartal deutlich übertroffen, so Michael Kuhn von der Deutschen Bank. Aber wie bereits im ersten Jahresviertel habe sich dies nicht in den Gewinnmargen niedergeschlagen.

SUSS erwartet nun für 2025 eine Bruttomarge zwischen 37 und 39 Prozent, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Zuvor war der Halbleiterzulieferer von 39 bis 41 Prozent ausgegangen. Im ersten Halbjahr sank die Bruttomarge vorläufigen Berechnungen zufolge von 39,8 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 37,2 Prozent.

Die Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sieht SUSS 2025 nur noch bei 13 bis 15 Prozent. Zuvor waren jeweils zwei Prozentpunkte mehr erwartet worden. Der laufende Personalaufbau im Bereich Forschung und Entwicklung habe zu einer zusätzlichen Belastung im ersten Halbjahr geführt, hieß es. Für diesen Zeitraum wies SUSS 15,7 Prozent aus.

Für die zweite Jahreshälfte rechnet das Unternehmen angesichts einer weniger dynamischen Umsatzentwicklung, einer Veränderung im Produktmix sowie der temporären Doppelbelastung aus dem Aufbau des Standorts Zhubei in Taiwan mit einer geringeren Profitabilität. An der Erwartung eines Umsatzes von 470 bis 510 Millionen Euro hält das Unternehmen fest. Im ersten Halbjahr lag dieser vorläufigen Daten zufolge bei 266,4 Millionen Euro.

SUSS-Aktie nach gekappter Prognose fast ein Fünftel tiefer

Stark unter Druck geraten am Dienstag die Papiere von SUSS MicroTec nach der Kappung des Gewinnausblicks: Die SUSS-Aktie rutscht im Dienstagshandel auf XETRA zeitweise um 19,70 Prozent auf 32,60 Euro ab. Die Kurserholung am Vortag ist Makulatur. Sie hatte nicht gereicht, um den Abwärtstrend seit Anfang Juli zu brechen. Der Abschlag am Dienstag warf die Titel zurück auf den tiefsten Stand seit April.

Im zweiten Quartal waren die Papiere von SUSS Microtec stark gelaufen. Doch nun sehe es so aus, als ob die Geschäftsentwicklung diesem Lauf nicht Rechnung trage, sagte ein Händler bereits vor dem Börsenstart.

Einmaleffekte in Form von Anlaufkosten für die Produktion des UV-Projektionsscanners in Taiwan und Wertberichtigungen auf Vorräte im Rahmen eines eingestellten Projekts belasteten das Bruttoergebnis, wie es von dem Halbleiterzulieferer hieß.

SUSS MicroTec arbeite weniger profitabel als gedacht, schrieb Janardan Menon von Jefferies mit Blick auf die gesenkten Margenziele. Das Unternehmen sei in Bereichen (High Bandwidth und Chip-on-Wafer-on-Substrate) aktiv, die im zweiten Halbjahr und 2026 sich noch schwächer entwickeln dürften als bisher. Diese Schwäche spiegele der Aktienkurs noch nicht ausreichend wider, weshalb Menon vorsichtig bleibt.

/he/bek

GARCHING (dpa-AFX)

Bildquelle: SUSS MicroTec SE

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