Nach kräftigem Kurseinbruch: Aktien von Rheinmetall, RENK und HENSOLDT wieder auf der Gewinnerstraße
• Rüstungsaktien zum Wochenstart im Fokus
• Gewinnmitnahmen ohne Fortsetzung
• Die Verteidigungsbranche bleibt mit EU-Finanzhilfen und dem TKMS-Börsengang weiter im Fokus
Am Freitag hatten Anleger im deutschen Rüstungssektor einen herben Dämpfer einstecken müssen: Der deutsche Branchenprimus Rheinmetall hatte 6,37 Prozent an Wert verloren, RENK-Titel brachen um rund 5,3 Prozent ein und HENSOLDT-Aktien schlossen 7,81 Prozent tiefer.
Kurserholung zum Wochenstart
Doch zum Start der neuen Handelswoche konnten Anleger wieder aufatmen. Die schwache Kursperformance der Rüstungsriesen setzte sich nicht fort: Rheinmetall-Aktien gewannen via XETRA letztlich 5,9 Prozent auf 1.759,50 Euro, RENK-Titel legten daneben 6,76 Prozent auf 66,95 Euro zu und für HENSOLDT-Anteilsscheine ging es schlussendlich 7,87 Prozent auf 98,00 Euro nach oben.
Gewinnmitnahmen bereits beendet?
Mit dieser Entwicklung dürfte deutlich werden, dass nicht Zweifel an der Geschäftsentwicklung der Rüstungsriesen die Aktienkurse unter Druck gebracht hatten. Vielmehr dürfte der überaus schwache Gesamtmarkt insbesondere aber auch die starke Kursperformance der letzten Monate Anleger zu Gewinnmitnahmen bei Rheinmetall & Co. veranlasst haben.
Denn die Aussichten für Unternehmen des Rüstungssektors sind unverändert positiv: Die EU hat sich darauf geeinigt, bis Ende 2027 Finanzhilfen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zur Stärkung der Verteidigung bereitzustellen. Auch wenn es Kritik am überschaubaren Budget gab: Die Tatsache, dass die Europäische Union ihre Aufrüstungsbemühungen weiter verstärkt, kommt auch und insbesondere Rheinmetall & Co. zugute, deren Auftragsbücher bereits jetzt prall gefüllt sind.
Rüstungssektor bekommt neues Börsenmitglied
Zudem verstärkt die thyssenkrupp-Marine-Tochter TKMS (thyssenkrupp Marine Systems) nach ihrem Börsengang zum Wochenstart die Gruppe der in Deutschland börsennotierten Rüstungstitel. Das Unternehmen hat den Zeitpunkt für seinen Börsengang überaus günstig gewählt, Rüstungsaktien gehören zu den Kurstreibern des Marktes in 2025.
Großauftrag bringt zusätzliche Kauflaune
Hinzu kommen weitere positive Meldungen, Rheinmetall betreffend. Das Unternehmen hat dank der Aufrüstung Europas weiter dicke Aufträge eingeheimst: Für die Lieferung von 222 Radpanzern vom Typ Schakal für die deutschen und niederländischen Streitkräfte bezifferte der Konzern den eigenen Auftragswert in einer Mitteilung vom Montag auf knapp 3 Milliarden Euro. Der Gesamtauftragswert für das Gemeinschaftsunternehmen Artec von Rheinmetall und dem französisch-deutschen Panzerbauer KNDS liegt demnach bei gut 3,4 Milliarden Euro. Der Vertrag beinhaltet laut den Düsseldorfern auch ein Logistikpaket aus Ersatzteilen, Ausbildungsmitteln und Sonderwerkzeugen. Der Abruf von bis zu 248 weiteren Fahrzeugen ist als Option ebenfalls enthalten.
Der "Schakal" ist eine Kombination aus dem Fahrgestell des Radpanzers "Boxer" und dem Turm des Schützenpanzers "Puma". Zunächst 150 Exemplare gehen an die Bundeswehr. Für das Joint Venture Artec winken laut Rheinmetall weitere Aufträge: Die Firma soll Hauptauftragnehmerin auch für die Artillerie-Radhaubitze "RCH 155" sein.
Redaktion finanzen.net mit Material von dpa (AFX)
Bildquelle: HENSOLDT