Der nächste Black Friday steht bevor - auf diese Tricks der Händler sollten sich Schnäppchenjäger gefasst machen
Nur weil ein Produkt außerordentlich günstig erscheint, heißt das nicht zwangsläufig, dass es sich um ein gutes Angebot handelt. Unternehmen verschenken schließlich nichts. Damit bei Verbrauchern jedoch dieser Eindruck erzeugt wird, greifen Unternehmen tief in die Trickkiste. Vor welchen Tricks man sich in Acht nehmen sollte zeigt dieser Beitrag.
80- bis 90-prozentige Rabatte - zu schön, um wahr zu sein
Die Handelsfilialen und Internetseiten der großen Handelsunternehmen überschlagen sich am Black Friday mit hohen Rabattaktionen und Sonderangeboten. Stellenweise werden den Kunden Rabatte in Höhe von 80 bis 90 Prozent eingeräumt. Um das in Zahlen auszudrücken: Ein Produkt, für das ein Unternehmen bei einer mehrstufigen Preiskalkulation unter Berücksichtigung sämtlicher angefallenen Kosten, Aufschlägen und einer beinhalteten Gewinnmarge, einen Preis in Höhe von 100 Euro erzielen könnte, würde durch diese Rabattaktion für zehn bis 20 Euro über die meist virtuelle Ladentheke gehen - und dabei für das Unternehmen immer noch wirtschaftlich, also gewinnbringend sein. Wie ist das möglich?
Das Verbraucherportal Mydealz weist die Verbraucher darauf hin, den Rabattangaben keinesfalls blind zu vertrauen. Oftmals werden die Preise nämlich kurzfristig in die Höhe geschraubt, um nur kurze Zeit später mit einem attraktiv anmutenden Rabatt werben zu können. Oder der höhere Rabatt ist schon in einem deutlich über dem Marktpreis liegenden unverbindlichen Verkaufspreis (UVP) mit einberechnet. Mydealz rät, vor dem Kauf stets auf Vergleichsportalen die Preise zu vergleichen und die ausgewiesenen Preise anderer Händler im Blick zu behalten.
Exorbitante Versandkosten
Ebenso rät das Portal den Verbrauchern, einen genauen Blick auf die Versandkosten zu werfen, zumal diese in vielen Fällen erst im letzten Schritt der Bestellung ausgewiesen werden. Es ist keine Seltenheit, dass Unternehmen, die auf den ersten Blick durch umfangreiche Rabattierungen Preisnachlässe gewähren, zumindest einen Teil des vorher eingeräumten Rabatts wieder durch Versandgebühren ausgleichen. Deshalb ist es fraglich, ob ein Kunde einen wirklichen Vorteil aus dem Preisnachlass ziehen kann, wenn der anfängliche Preisvorteil durch die hohen Versandkosten kaum oder gar nicht zum Tragen kommt.
Knappheitsmarketing: "Nur solange der Vorrat reicht"
Ein Trick, auf den viele Handelsunternehmen nicht nur am Black Friday zurückgreifen, ist die Erzeugung einer "künstlichen Verknappung" des Angebots bzw. des Produkts. Ist das Angebot nicht mit einem Aufmacher in Form von "nur für kurze Zeit" versehen, findet sich oftmals der Hinweis "Nur solange der Vorrat reicht" wieder. Auch auf einen vermeintlichen Countdown, der anzeigt, wie viele Produkte noch verfügbar seien, wird auf Unternehmensseite sehr gerne zurückgegriffen. Hier sollten sich die Verbraucher jedoch nicht unter Druck setzen lassen, wie Mydealz rät. Zumal die Handelsunternehmen zum einen gesetzlich dazu verpflichtet sind, zumindest für die ersten Stunden ausreichend Produkte auf Lager zu halten und zum anderen kaum ein Angebot einmalig ist, so Mydealz.
Warum man bei Countdown-Angeboten nicht gleich zuschlagen muss
Nahezu alle Online-Händler greifen am Black Friday auf sogenannte Countdown-Angebote zurück. Angebote, die nur in einem sehr begrenzten Zeitraum zur Verfügung stehen - meist nur für wenige Minuten oder Stunden. Dabei liegt die Absicht der Handelsunternehmen auf der Hand: Die Verbraucher sollen zu einem möglichst schnellen Kauf animiert werden. Auch hier sollten Verbraucher denselben Ratschlag wie bei einer künstlich erzeugten Verknappung beherzigen - Ruhe bewahren. Es kommt häufig vor, dass sich Angebote wiederholen und weitere Händler das Produkt zum selben Preis anbieten, da sich Internethändler laut dem Verbraucherportal aneinander orientieren und die Preise automatisch von Algorithmen festgelegt werden.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: mtkang /Shutterstock.com, chuckstock / Shutterstock.com