Volvo Car-Aktie springt hoch: Operativ mehr als erwartet verdient
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zog trotz niedrigerer Erlöse um elf Prozent auf 6,4 Milliarden schwedische Kronen (rund 585 Mio Euro) an, wie das Unternehmen am Donnerstag in Göteborg mitteilte. Damit übertraf der Autohersteller die Erwartungen der von Bloomberg erfassten Experten deutlich. Der Umsatz sank wegen eines erneuten Absatzrückgangs um sieben Prozent auf gut 86 Milliarden Kronen. Die in den vergangenen Jahren sehr schwache Aktie machte einen kräftigen Satz nach oben.
Das Papier zieht in Stockholm zeitweise um 34,28 Prozent auf 30,55 Kronen an. Vorausgegangen war ein deutlicher Abwärtstrend, im Frühjahr 2022 etwa lag der Kurs teils noch über 90 Kronen. Dann sorgten immer wieder Probleme bei der Belieferung mit Chips und teure Batteriekomponenten für Rückschläge bei den Schweden. Im Frühjahr dieses Jahres musste der glücklose Ex-Chef Jim Rowan seinen Posten räumen.
Analyst Philippe Houchois von der US-Investmentbank Jefferies sprach von einer soliden Überraschung in der Gewinn- und Verlustrechnung. Der erneute Barmittelabfluss werfe jedoch Fragen auf. Der Sparplan des Managements trage immerhin schneller Früchte als gedacht, die Verwaltungskosten seien deutlich gesunken.
Der seit April erneut amtierende Chef Hakan Samuelsson will die Profitabilität des schwedischen Autoherstellers über Kostensenkungen steigern. Inklusive Beratern fallen weltweit 3.000 Verwaltungsjobs weg. Das sind rund 15 Prozent aller derartigen Arbeitsplätze; ein Großteil entfällt auf Schweden. Inklusive anderer Maßnahmen will Samuelsson so insgesamt 18 Milliarden Kronen einsparen. Das kostete im Quartal weitere 1,4 Milliarden Kronen. Deswegen war Volvo Cars zuletzt in den roten Zahlen. Im dritten Quartal erzielte Volvo Cars auch unter dem Strich wieder einen Gewinn.
Volvo Cars gehört zum chinesischen Autokonzern Geely, der zudem den Elektroautobauer Polestar besitzt und Anteile auch am schwedischen Lkw-Bauer Volvo Group hält./zb/men/lew/mis
GÖTEBORG (dpa-AFX)
Bildquelle: Volvo