Rheinmetall-Aktie fester: JPMorgan schraubt Kursziel hoch - Top-Favorit vor RENK- und HENSOLDT-Aktie
Das Kursziel von JPMorgan für Rheinmetall steigt von 2.100 auf 2.250 Euro, die Einstufung wurde auf "Overweight" belassen. Analyst David Perry hob am Donnerstag außerdem seine Ergebnisschätzungen bis 2030 um bis zu 21 Prozent an. Dabei steigen sie für die späteren Jahre am stärksten.
Rheinmetall ist Perrys Top-Favorit unter Europas großen Rüstungskonzernen. Damit bevorzugt der Experte den Konzern vor den anderen deutschen Konkurrenten RENK und HENSOLDT, für die Perry Ende Juni jedoch ebenfalls "Overweight"-Ratingsvergeben hatte. Auch 2030 sei der Höhepunkt bei Rheinmetall noch nicht erreicht, so der Analyst. Deutschland werde zumindest eine weitere Dekade brauchen, um seine militärischen Fähigkeiten nach einer dreißigjährigen Friedensdividende wieder angemessen aufzubauen. Das zweite Quartal sei für Rheinmetall zwar recht schwach gewesen. Für die Langfrist-Story sei dies aber ziemlich irrelevant.
Perry glaubt, dass die deutschen Verteidigungsausgaben jene anderer europäischer Länder übertreffen werden. In den kommenden zwölf Monaten seien potenzielle Aufträge im Wert von 70 Milliarden Euro zu erwarten. Er bezeichnete Rheinmetall vor diesem Hintergrund als Favorit unter Europas großen Rüstungsproduzenten.
Rekorde der Rheinmetall-Aktien liegen mittlerweile aber schon einige Wochen zurück. Die Bestmarke stammt mit 1944 Euro von Anfang Juni. Seitdem zollen die Aktien ihrer Kursrally Tribut, die Anfang 2022 mit dem russischen Überfall auf die Ukraine begonnen hatte und mit den seither zunehmenden Investitionen vieler europäischer Länder in die Verteidigung in Zusammenhang steht. Wurden vor dem Ukraine-Krieg noch Kurse um die 90 Euro gezahlt, waren die Aktien in der Spitze mehr als das 21-fache wert.
Zusätzlichen Rückenwind lieferte vor dem Wochenende Analyst Christoph Laskawi von Deutsche Bank Research, der sein Kursziel für Rheinmetall auf 1.950 Euro anhob. Auch er betonte, dass Deutschland wohl mehr in die Verteidigung investieren dürfte als zuletzt diskutiert. Rheinmetall werde eine ordentliche Portion von diesen Investitionen abbekommen.
Erst Ende Juni hatte die Nato eine beispiellose Erhöhung ihrer Rüstungsausgaben beschlossen. Spätestens ab 2035 sollen die Nato-Staaten jährlich fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit investieren.
So reagiert die Rheinmetall-Aktie
Im Freitagshandel XETRA stand die Rheinmetall-Aktie letztlich bei 1.755,00 Euro und damit 3,33 Prozent über ihrem gestrigen Schluss, der bei 1.698,50 Euro lag. Die Papiere von RENK und HENSOLDT zeigten sich ebenso freundlich. Die RENK-Aktie gewann schlussendlich 1,96 Prozent auf 65,91 Euro, während die HENSOLDT-Aktie um 3,17 Prozent auf 97,55 Euro zulegte.
dpa-AFX / Redaktion finanzen.net
Bildquelle: Postmodern Studio / Shutterstock.com, HENSOLDT