ASML-Aktie gesucht: Dank Boom bei KI-Ausgaben starke Auftragseingänge verzeichnet

15.10.2025 16:27:00

ASML Holding, Ausrüster für die Chipbranche, hat im dritten Quartal einen besser als erwarteten Auftragseingang verzeichnet.

Der niederländische Konzern, der unter anderem Intel und Samsung Electronics zu seinen Kunden zählt, meldete Aufträge im Wert von 5,40 Milliarden Euro. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2,63 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum und liegt zudem über den Prognosen der Analysten, die in einer Umfrage von Visible Alpha mit knapp 5,36 Milliarden Euro gerechnet hatten.

Der Auftragseingang für die Extrem-Ultraviolett-Lithografiegeräte (EUV-Geräte) von ASML, High-End-Systeme, mit denen Halbleiterhersteller komplexeste Schichten auf Chips drucken können, war mit 3,6 Milliarden Euro deutlich höher als erwartet. Analysten hatten EUV-Aufträge im Wert von 2,22 Milliarden Euro prognostiziert.

Für das kommende Jahr erwartet ASML, dass die Umsätze nicht unter dem Wert im laufenden Geschäftsjahr liegen werden. Der Konzern bestätigte seine Prognose für 2025 und rechnet mit einem Umsatzwachstum von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf etwa 32,50 Milliarden Euro sowie einer Bruttomarge von etwa 52 Prozent.

Für das dritte Quartal wies ASML einen Umsatz von 7,52 Milliarden Euro aus, gegenüber 7,47 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Wert liegt unter den Prognosen der Analysten, entspricht jedoch den Erwartungen des Konzerns. Der Nettogewinn stieg von 2,08 Milliarden im Vorjahr auf fast 2,13 Milliarden Euro und übertraf damit die Markterwartungen. Der Bruttogewinn - eine genau beobachtete Kennzahl für Unternehmen in der Halbleiterindustrie - belief sich auf 3,88 Milliarden Euro, was einer Marge von 51,6 Prozent entspricht. Diese lag über den Konsensprognosen und erreichte das obere Ende der Unternehmensprognose.

Mit Blick auf das laufende Quartal erwartet ASML einen Umsatz zwischen 9,2 Milliarden und 9,8 Milliarden Euro bei einer Bruttomarge zwischen 51 und 53 Prozent.

ASML-Aktie nach Zahlen deutlich im Plus

Aktien von ASML haben im Handel am Mittwoch zeitweise mit deutlichen Gewinnen auf die Zahlen zum dritten Quartal reagiert. Zuletzt gewann das Technologie-Schwergewicht an der EURONEXT Amsterdam noch 1,05 Prozent auf 855,50 Euro. Die Aktie befindet sich bereits seit Anfang September im Aufwind und hat seitdem um über 40 Prozent zugelegt.

Nach Ansicht der Analysten von JPMorgan bestätigen die Zahlen zum dritten Quartal das verbesserte Marktumfeld, das sich in dem jüngsten Anstieg der Aktie angedeutet habe. Entscheidend sei der Anstieg der Aufträge, der die Konsensschätzungen deutlich übertroffen habe.

Das Unternehmen habe zwar keine Prognose für das kommende Jahr abgegeben, aber angedeutet, dass die Umsätze nicht unter denen dieses Jahres liegen werden. Befürchtungen eines enttäuschenden Geschäftsverlaufs 2026 seien damit nicht wahr geworden.

Mit dem Kursanstieg in den vergangenen Wochen nähert sich das Papier nach einem Jahrestief von 508 Euro infolge der Kapriolen am Aktienmarkt nach den Zollankündigungen von Donald Trump im April wieder dem im Sommer 2024 erreichten Rekordniveau. Damals hatte das Papier zeitweise mehr als 1.000 Euro gekostet.

ASML ist mit einer Marktkapitalisierung von knapp 340 Milliarden Euro das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Eurozone. Nummer zwei ist nach einem Kurssprung infolge der Quartalszahlen der französische Luxusgüterkonzern LVMH (299 Mrd Euro). Nummer drei ist der deutsche Softwarehersteller SAP mit 287 Milliarden Euro.

ASML hatte früher einmal zum Philips-Konzern gehört und wurde 1995 von diesem an die Börse gebracht. Für Investoren der ersten Stunde hat sich das Engagement voll ausgezahlt. Der Kurs ist seitdem um fast das 700-fache gestiegen.

DOW JONES / dpa-AFX

Bildquelle: ASML

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