Steuern sparen: Mit geschickter Planung Jahresendprämieren richtig nutzen

27.11.2025 14:16:00

Wer zum Jahresende eine Sonderzahlung erhält, kann durch geschickte Planung seine Steuerlast spürbar reduzieren. Entscheidend ist, welche Regeln für Bonus, Prämien oder Abfindungen gelten. Die richtige Strategie verhindert unnötige Abgaben und nutzt legale Gestaltungsspielräume.

Bedeutung des Auszahlungszeitpunkts

Der Zeitpunkt der Auszahlung bestimmt, in welchem Steuerjahr eine Prämie oder Sonderzahlung berücksichtigt wird. Laut dem Online-Portal Biallo & Team GmbH ist ausschließlich der Zahlungsfluss ausschlaggebend und nicht, wann die Leistung erbracht wurde. Wer die Bonuszahlung noch im laufenden Jahr erhält, erhöht sein zu versteuerndes Einkommen für dieses Jahr. Fällt die Zahlung hingegen erst im Januar an, kann das insbesondere bei schwankendem Einkommen steuerlich günstiger sein. Dadurch lassen sich Progressionseffekte vermeiden, die bei hohen Einkommen zum Jahresende besonders ins Gewicht fallen.

Steuerliche Regeln für Prämien und Sonderzahlungen

Jahresendprämien gelten grundsätzlich als steuerpflichtiger Arbeitslohn. Die Steuerberatungsgesellschaft Anders erläutert, dass dies auch für sonstige Zuwendungen gilt und besonders Abfindungen und vergleichbare Einmalzahlungen betrifft, die steuerlich gesondert behandelt werden können. Bonuszahlungen und Abfindungen sollten korrekt vertraglich dokumentiert und steuerlich richtig zugeordnet werden, um Nachteile zu vermeiden, da sie immer in die reguläre Einkommensbesteuerung einfließen. Außerdem können Arbeitnehmer am Jahresende zusätzliches Steuersparpotenzial nutzen, indem beruflich relevante Ausgaben noch im selben Kalenderjahr geleistet werden, damit diese in der Steuererklärung berücksichtigt werden können, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.

Anwendung der Fünftelregelung

Bei außerordentlichen Einkünften kann die Fünftelregelung nach Paragraf 34 Einkommensteuergesetz (EstG) zur Anwendung kommen. Laut dem Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. (VLH) wird dabei ein Fünftel der Sonderzahlung rechnerisch zum Einkommen addiert, anschließend die Steuer neu ermittelt, die Differenz zur vorherigen Steuerbelastung berechnet und abschließend mit fünf multipliziert, was eine tarifliche Ermäßigung bewirken kann. Dies ist besonders für hohe Einmalzahlungen relevant. Die Steuerberatungsgesellschaft Anders betont, dass diese Begünstigung nur möglich ist, wenn die Zahlung in einem Kalenderjahr zusammengeballt erfolgt. Eine Aufteilung über mehrere Jahre würde die steuerliche Vergünstigung ausschließen.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Shutterstock / TetianaKtv, Thapana_Studio / Shutterstock.com

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