SMA Solar-Aktie dreht dennoch ins Plus: SMA Solar mit unerwartet hohem Quartalsverlust
Das Unternehmen rutschte im zweiten Quartal im Tagesgeschäft deutlicher in die roten Zahlen als erwartet.
Im zweiten Quartal sei auf Basis vorläufiger Zahlen ein Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 15,5 Millionen Euro angefallen, teilte das Unternehmen am späten Montagabend überraschend mit. Analysten hatten im Schnitt ein Minus von vier Millionen Euro erwartet.
Das Unternehmen begründete den höheren Fehlbetrag mit Abschreibungen auf Vorräte im Bereich Home & Business Solutions. In diesem Geschäftsfeld konzentriert sich SMA Solar auf die Entwicklung und Bereitstellung von Energielösungen für Eigenheime und Unternehmen. Ohne Einmaleffekte ergebe sich ein operativer Gewinn von 31,3 Millionen Euro, der leicht über dem Vorjahresniveau liege.
Im ersten Halbjahr schrumpfte damit das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf gut neun Millionen Euro. Im Vorjahr hatten die Niestetaler noch fast 81 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz sank um fast zehn Prozent auf 684,9 Millionen Euro.
Die vollständige Bilanz zum ersten Halbjahr will das Unternehmen am 7. August vorlegen. Im Fokus dürfte dann vor allem der Jahresausblick liegen. So habe sich SMA aktuell nicht zu den Zielen geäußert, betont Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies. Der Auftragsbestand stütze zwar, doch mit Blick auf den Auftragseingang bleibe er vorsichtig, betonte der Experte.
SMA war bereits im Mai wegen der schlechter werdenden Bedingungen und der volatilen US-Zollpolitik beim Blick auf das Jahr vorsichtiger geworden. Das Unternehmen rechnet seitdem sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis nur noch mit dem Erreichen des jeweils unteren Ende der Zielspannen von 1,5 bis 1,65 Milliarden Euro beziehungsweise 70 bis 110 Millionen Euro.
Anleger von SMA Solar stecken schwache Zahlen schnell weg
Enttäuschende Quartalszahlen haben am Dienstag die Anleger von SMA Solar nur kurz verschreckt. Die Papiere des Wechselrichter-Herstellers erholten sich schnell und machten am frühen Nachmittag ihre anfänglichen Verluste in Höhe von mehr als sechs Prozent komplett wett.
Letztendlich stand bei den Anteilsscheinen von SMA Solar via XETRA ein Plus von 0,4 Prozent bei 20,28 Euro zu Buche. Damit zählten sie zu den besten Papieren im Nebenwerteindex SDAX, der um 1,1 Prozent fiel.
SMA Solar hatte im zweiten Quartal die Erwartungen von Experten verfehlt. Der operative Verlust fiel deutlich höher aus als befürchtet. Hintergrund der Abweichung sind Abschreibungen auf Vorräte im Bereich Home & Business Solutions. Ohne diesen Effekt hätte die operative Ergebnismarge auf Vorjahresniveau gelegen, betonte Experte Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies.
Generell habe der Auftragsbestand die Geschäftsentwicklung von SMA Solar gestützt, fuhr der Fachmann fort. Mit Blick auf den Auftragseingang aber bleibt er vorsichtig.
Die Aktien von SMA Solar hatten erst Anfang Juli bei fast 25 Euro den höchsten Stand seit August 2024 erreicht. Seitdem geht es mit dem Kurs tendenziell nach unten. Das Tagestief bei knapp 19 Euro liegt auf dem Niveau von Ende Juni. Aus charttechnischer Sicht stimmt jedoch positiv, dass der Kursrutsch zu Handelsbeginn knapp über der 100-Tage-Durchschnittslinie geendet hatte. Diese beschreibt den längerfristigen Trend.
Auch die Bilanz seit Jahresbeginn kann sich sehen lassen. Hier steht bei SMA Solar aktuell ein Plus von gut 49 Prozent zu Buche. Der SDax hat in diesem Zeitraum um knapp 30 Prozent zugelegt. Auf Sicht von zwei Jahren aber haben die Aktien von SMA Solar rund 80 Prozent ihres Wertes verloren.
NIESTETAL /FRANKFURT (dpa-AFX / dpa-AFX Broker)
Bildquelle: SMA Solar, SMA Solar Technology AG