BVB-Aktie gesucht: Remis im Breisgau - Höler-Traumtor verhindert Sieg
Vor dem brisanten Prestigeduell mit Borussia Mönchengladbach am kommenden Freitag hat der BVB in Unterzahl beim 1:1 (1:0) erneut einen Sieg verschenkt und die erhoffte Reaktion auf die jüngste Blamage in der Champions League verpasst. Mit 29 Punkten aus 14 Spielen gelang auch der erhoffte Sprung auf Tabellenplatz zwei nicht.
Ramy Bensebaini traf in der 31. Minute für den BVB, der seinen achten Pflichtspielsieg in Serie gegen Lieblingsgegner Freiburg in der Schlussphase verpasste. Nach einer Roten Karte gegen Jobe Bellingham wegen einer Notbremse (53.) mussten die Dortmunder lange in Unterzahl spielen, eine Viertelstunde vor dem Ende traf Freiburgs Lucas Höler traumhaft zum 1:1.
"So ein Tor macht er einmal im Leben", sagte Dortmunds Kapitän Emre Can bei DAZN. "Wir müssen damit leben und ich kann auch damit leben. Du kannst mit einem Mann weniger nicht erwarten, dass du hier gewinnst", sagte BVB-Trainer Niko Kovac in Anspielung auf die Szene des Spiels: Den Platzverweis für Bellingham, dem ein fehlerhaftes Anspiel von Torhüter Gregor Kobel auf den Engländer vorausging.
Kobel-Fehler verändert das Spiel
"Er spielt ihm den Ball auf das falsche Bein", kritisierte Kovac seinen Keeper, der den daraus resultierenden Platzverweis auf sich nahm: "Das muss ich besser spielen." Nach dem Platzverweis kippte das Spiel und Freiburg wurde immer stärker.
Das blamable 2:2 gegen den norwegischen Underdog FK Bodö/Glimt in der Königsklasse und die öffentliche Kritik von Abwehrchef Nico Schlotterbeck an seinen Mitspielern hatten beim BVB unter der Woche schon für Unruhe gesorgt. Das Remis im Breisgau dürfte nicht gerade dazu beitragen, dass sich die Stimmung beim achtmaligen Meister wieder verbessert.
Die Dortmunder, denen unter anderem die angeschlagenen Waldemar Anton, Julian Brandt und Aaron Anselmino fehlten, begannen couragiert und hatten im ersten Durchgang mehr vom Spiel. Besonders Yan Couto schob über die rechte Seite immer wieder an und suchte mit seinen Flanken vor allem Torjäger Serhou Guirassy, der mit Fabio Silva diesmal eine Doppelspitze bildete. In der zehnten Minute zeigte Couto eine Spur zu viel Einsatz, schubste Gegenspieler Johan Manzambi über die Werbebande und sah dafür die Gelbe Karte.
Guirassy ließ in der 5. und 17. Minute erste Chancen für den BVB per Kopf liegen. Dann zeigte Guineas Nationalstürmer eine feine Kombination mit Carney Chukwuemeka, an deren Ende der Engländer nur den linken Pfosten traf (21.). Eine weitere hohe Hereingabe von Couto, diesmal per Freistoß, führte zum 1:0 für die Gäste. Bensebaini versenkte den Ball aus kurzer Distanz im Nachsetzen im Freiburger Gehäuse und belohnte den BVB für die gute erste halbe Stunde.
Der Sport-Club, dem der angeschlagene Philipp Lienhart und Niklas Beste wegen eines Infekts fehlten, war offensiv vor 34.700 Zuschauern lange harmlos. In der Schlussphase des ersten Durchgangs kam er aber doch noch zu zwei guten Chancen durch Yuito Suzuki (39.) und Kapitän Christian Günter (45.).
In Überzahl baut Freiburg Druck auf
Die zweite Halbzeit hatte kaum begonnen, da schwächten sich die Dortmunder durch den Platzverweis selbst. Kobel spielte einen viel zu riskanten Pass auf Bellingham, der foulte Philipp Treu und musste dafür mit Rot vom Platz. Den fälligen Freistoß zirkelte Freiburgs Günter flach links am Tor vorbei (55.).
Kovac reagierte, brachte Pascal Groß für Silva und versuchte so, seine nun natürlich zunehmend geforderte Defensive zu stärken. Es war ein komplett anderes Spiel als noch im ersten Durchgang, Freiburg in Überzahl war deutlich mehr am Ball und am Drücker. Kobel parierte gegen Treu (69.) und lenkte einen Schuss von Suzuki an die Latte (73.). Bei Hölers sehenswertem Seitfallzieher war er aber machtlos, vom Innenpfosten flog die Kugel ins Netz.
In der Schlussphase hatte Dortmund sogar noch Glück, als ein Treffer von Freiburgs Igor Matanovic (86.) wegen einer Abseitsposition in der Entstehung nicht zählte.
Bellinghams Leiden: Lage beim BVB weiter angespannt
Gregor Kobel fühlte mit Jobe Bellingham. "Es tut mir leid für ihn", sagte der Torhüter von Borussia Dortmund über die Rote Karte seines Mitspielers. Ohne dass er groß etwas dafür gekonnt hätte, war Bellingham beim 1:1 (1:0) des BVB beim SC Freiburg in der Fußball-Bundesliga am Sonntag zur tragischen Figur geworden. Der Platzverweis des Engländers wegen einer Notbremse in der 53. Minute war ein "Gamechanger", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. Kobel nahm ihn auf seine Kappe - und dennoch passte er zu Bellinghams insgesamt unglücklicher Situation in Dortmund.
Erst fünf Liga-Spiele von Beginn an
Der 20-Jährige, der im Sommer vom AFC Sunderland gekommen war, steht beim BVB regelmäßig im Fokus. Wegen des gerade in Dortmund berühmten und mit hohen Erwartungen verknüpften Nachnamens. Wegen der rund 30 Millionen Euro, die der BVB für den jüngeren Bruder seines Ex-Profis Jude Bellingham (Real Madrid) hinblätterte. Doch bislang kommt der Mittelfeldmann nicht richtig in Fahrt. In Freiburg bestritt er erst sein fünftes Liga-Spiel von Beginn an. Und nun ist er erst mal wieder raus - auch beim brisanten Borussen-Duell mit Mönchengladbach am Freitag.
"Ich glaube, es sollte nicht auf die Gesamtthematik einzahlen. Solche Situationen passieren im Fußball", sagte Kehl über Bellinghams Rote Karte in Freiburg. Kobel hatte seinen Teamkollegen mit einem riskanten und falsch angespielten Pass in Bedrängnis gebracht und dieser daraufhin Gegenspieler Philipp Treu gefoult.
Kobel hätte die Situation "mit all seiner Klasse besser lösen können", meinte Kehl. "Irgendeiner hängt dann halt mit drin, in dem Fall Jobe." Der neuerliche Rückschlag werde "den Jungen nicht aus der Bahn werfen". Man hätte in der Szene generell "einiges besser machen können", sagte BVB-Coach Niko Kovac.
Turbulente Tage für den BVB
Gut gemacht hatten es bis dahin seine Dortmunder. Nach turbulenten Tagen, in denen er sich in der Champions League mit einem 2:2 gegen den norwegischen Underdog FK Bodö/Glimt blamiert und Abwehrchef Nico Schlotterbeck mit öffentlicher Kritik an seinen Kollegen für Wirbel gesorgt hatte, zeigte der BVB eine Reaktion. Die Führung durch Ramy Bensebaini (31.) reichte nach Bellinghams Platzverweis und dem Freiburger Traumtor durch Lucas Höler (75.) aber nicht zum Sprung auf Platz zwei. Die Stimmung bleibt angespannt.
Man dürfe die Leistungen gegen Bodö/Glimt und in Freiburg "nicht in einen Topf werfen", meinte Kobel. Für friedliche Feiertage bräuchte es gegen Gladbach aber drei Punkte. Auch ohne Bellingham.
Dortmunds Bellingham für zwei Spiele gesperrt
Jobe Bellingham ist nach seinem Platzverweis beim SC Freiburg für zwei Spiele gesperrt worden. Der 20-Jährige fehlt Borussia Dortmund damit sowohl an diesem Freitag im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach als auch zu Beginn des Jahres am 9. Januar bei Eintracht Frankfurt. Bellingham hatte am Sonntag beim 1:1 in Freiburg in der 53. Minute die Rote Karte wegen einer Notbremse gesehen. Das Urteil des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes ist rechtskräftig.
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Erst fünf Liga-Spiele von Beginn an
Bellingham, der im Sommer vom AFC Sunderland gekommen war, steht beim BVB regelmäßig im Fokus. Wegen des gerade in Dortmund berühmten und mit hohen Erwartungen verknüpften Nachnamens. Wegen der rund 30 Millionen Euro, die der BVB für den jüngeren Bruder seines Ex-Profis Jude Bellingham (Real Madrid) hinblätterte. Doch bislang kommt der Mittelfeldmann nicht richtig in Fahrt. In Freiburg bestritt er erst sein fünftes Liga-Spiel von Beginn an. Und nun ist er erst mal wieder raus - auch beim brisanten Borussen-Duell mit Mönchengladbach am Freitag.
"Ich glaube, es sollte nicht auf die Gesamtthematik einzahlen. Solche Situationen passieren im Fußball", sagte Kehl über Bellinghams Rote Karte in Freiburg. Kobel hatte seinen Teamkollegen mit einem riskanten und falsch angespielten Pass in Bedrängnis gebracht und dieser daraufhin Gegenspieler Philipp Treu gefoult.
Kobel hätte die Situation "mit all seiner Klasse besser lösen können", meinte Kehl. "Irgendeiner hängt dann halt mit drin, in dem Fall Jobe." Der neuerliche Rückschlag werde "den Jungen nicht aus der Bahn werfen". Man hätte in der Szene generell "einiges besser machen können", sagte BVB-Coach Niko Kovac.
Turbulente Tage für den BVB
Gut gemacht hatten es bis dahin seine Dortmunder. Nach turbulenten Tagen, in denen er sich in der Champions League mit einem 2:2 gegen den norwegischen Underdog FK Bodö/Glimt blamiert und Abwehrchef Nico Schlotterbeck mit öffentlicher Kritik an seinen Kollegen für Wirbel gesorgt hatte, zeigte der BVB eine Reaktion. Die Führung durch Ramy Bensebaini (31.) reichte nach Bellinghams Platzverweis und dem Freiburger Traumtor durch Lucas Höler (75.) aber nicht zum Sprung auf Platz zwei. Die Stimmung bleibt angespannt.
Man dürfe die Leistungen gegen Bodö/Glimt und in Freiburg "nicht in einen Topf werfen", meinte Kobel. Für friedliche Feiertage bräuchte es gegen Gladbach aber drei Punkte. Auch ohne Bellingham. Via XETRA gewinnt die BVB-Aktie zeitweise 0,62 Prozent auf 3,26 Euro.
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FREIBURG (dpa-AFX)
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