BBVA-Aktie tiefer: Spaniens Regierung prüft BBVA-Angebot für Sabadell
Das spanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Unternehmen teilte am späten Dienstagabend mit, dass das Angebot dem Kabinett aus Gründen des allgemeinen Interesses, die über den Wettbewerb hinausgingen, vorgelegt werde.
Genannt wurden zur Begründung die potenziellen Auswirkungen der Transaktion auf den Sektor, Fragen des regionalen Zusammenhalts und die Sozialpolitik. Den seit einem Jahr andauernden Übernahmekampf dürfte diese Prüfung nun weiter verlängern.
Ein Sprecher von Sabadell sagte, viele Organisationen hätten Interesse an den Folgen der Transaktion gezeigt. Seine Bank konzentriere sich weiter auf die eigenen Pläne.
BBVA erklärte, man sei über die Entscheidung informiert worden. Die Großbank hatte das katalanische Kreditinstitut Sabadell Anfang Mai vergangenen Jahres ins Visier genommen. Sie startete ein feindliches Übernahmeangebot, nachdem das Sabadell-Management sich wehrte. Regierungsvertreter und Gewerkschaftsführer haben erklärt, die Übernahme würde dem Wettbewerb, der Beschäftigung und der finanziellen Inklusion schaden.
Die Entscheidung des Wirtschaftsministeriums ergeht innerhalb einer 15-tägigen Frist, nachdem die spanische Wettbewerbsbehörde CNMC eine Reihe von BBVA vorgelegter Abhilfemaßnahmen gebilligt und die Übernahme damit unter Auflagen genehmigt hat. Das spanische Kabinett hat nun eine 30-tägige Frist, um seine Stellungnahme zu der Transaktion abzugeben, so das Ministerium.
Der Staat kann den Kauf von Sabadell-Aktien durch BBVA zwar nicht mehr verhindern, aber eine rechtliche Fusion beider Banken blockieren und dem Käufer weitere Auflagen machen.
Die BBVA-Aktie notiert via EURONEXT zeitweise 0,41 Prozent tiefer bei 13,49 Euro.
Von Elena Vardon
DOW JONES
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