Diebstahl über den Wolken: Wie sicher ist das Handgepäck wirklich?

13.11.2025 03:30:00

In der scheinbar sicheren Kabine eines Flugzeugs vermuten nur wenige Passagiere Diebstahl. Doch zwischen schlafenden Reisenden und turbulenten Momenten greifen Täter unbemerkt zu.

Ein gestohlenes Sicherheitsgefühl

Ein aufsehenerregender Vorfall an Bord eines Fluges nach Südkorea sorgt für Aufmerksamkeit. Ein mitreisender Passagier nahm per Video auf, wie ein mutmaßlicher Dieb das Handgepäck anderer Reisender scheinbar unbemerkt durchsuchte. Der Täter trug dunkle Kleidung und griff gezielt in die Gepäckfächer über den Sitzen, während seine Opfer abgelenkt waren und schliefen. Ein tatsächlicher Diebstahl konnte nicht nachgewiesen werden, da keine weiteren Schritte eingeleitet wurden, so Merkur.de-

Dieses Video ist kein Einzelfall, sondern vielmehr ein sichtbarer Beweis für ein häufig unterschätztes Problem: Diebstahl an Bord. Solche Taten geschehen vor allem dann, wenn die Kabine dunkel ist oder Turbulenzen die Aufmerksamkeit der Passagiere auf andere Dinge lenken. Besonders gefährdet sind Wertsachen, die offen oder unbeaufsichtigt in leicht zugänglichem Handgepäck verstaut sind. Da es während des Fluges keine Kameras oder Sicherheitspersonal an Bord gibt, bleiben viele Täter unbemerkt.

Insiderin packt aus

Die ehemalige Flugbegleiterin Barbara Bacilieri bringt Licht ins Dunkel. In einem Interview mit Kosmo.at beschreibt sie die Realität an Bord deutlich: Diebstähle seien keine Seltenheit. Im Gegenteil, denn einige Kriminelle würden sogar gezielt Flugtickets kaufen, um sich im Flugzeug an fremdem Gepäck zu bereichern.

Vor allem nachts oder bei Langstreckenflügen, wenn viele Passagiere schlafen oder sich im Halbschlaf befinden, hätten Diebe leichtes Spiel. Besonders häufig sind laut Bacilieri Wertgegenstände betroffen, die entweder unter dem Sitz oder in den oberen Gepäckfächern verstaut wurden. Viele Reisende würden fälschlicherweise glauben, dass der Flugraum zu sicher für solche Delikte sei. Doch das Gegenteil ist der Fall. Ohne Überwachungskameras und mit eingeschränkten Kontrollmöglichkeiten ist das Kabinenpersonal machtlos. Zwar werde die Crew geschult, verdächtiges Verhalten zu erkennen, doch direkte Eingriffe seien meist nicht möglich.

Auch die rechtliche Lage ist problematisch. Fluggesellschaften haften in der Regel nicht für gestohlene Gegenstände. Ein Umstand, der es Betroffenen zusätzlich erschwert, nach einem Vorfall Ansprüche geltend zu machen. Die Verantwortung für die Sicherheit persönlicher Wertsachen liegt daher zu einem großen Teil bei den Passagieren selbst.

So kann man sich wirksam schützen

Der beste Schutz gegen Diebstahl an Bord beginnt bereits beim Einsteigen. Experten empfehlen, besonders wertvolle Gegenstände wie Geld, Ausweisdokumente, Schmuck und technische Geräte stets am Körper zu tragen. Am besten geeignet sind Innentaschen oder Bauchgurte. Handtaschen oder Rucksäcke mit Wertsachen sollten nicht in den oberen Gepäckfächern verstaut werden, sondern unter dem Sitz, wo sie jederzeit im Blick oder griffbereit sind.

Laut einem Ratgeber des RedaktionsNetzwerks Deutschland sollte zudem darauf geachtet werden, dass Reißverschlüsse von Taschen nach innen zeigen, also zur Rückenlehne hin, und sich Taschen nicht leicht unbemerkt öffnen lassen. Transparente Innentaschen oder individuell gesicherte Fächer können ebenfalls abschreckend wirken.

Auch die Sitzplatzwahl kann einen Unterschied machen. Wer sich in der ersten Reihe befindet, hat oft keinen Stauraum unter dem Vordersitz. In diesem Fall lohnt es sich, das Kabinenpersonal um Hilfe zu bitten und sicherzustellen, dass das Gepäck nicht zu weit entfernt untergebracht wird. Grundsätzlich gilt: Je näher das Gepäck ist, desto sicherer ist es. Wer im Schlaf zu stark abschaltet oder Medikamente einnimmt, sollte zudem besonders vorsichtig sein und seine wichtigsten Wertsachen nicht unbeaufsichtigt lassen.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle:

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