Fraport-Aktie tiefrot: Fraport rutscht tiefer als erwartet in die Verlustzone - Ausblick bestätigt
Der Fraport-Vorstand bewerte die Entwicklung zum Jahresauftakt als stabil im Rahmen der Erwartungen, teilte der Konzern mit.
"Die Vorjahresperiode profitierte von positiven Sondereffekten aus Corona-Kompensationen, einem zusätzlichen Schalttag und der bereits im März begonnenen Osterreisezeit. Letztere fiel 2025 erst ins zweite Quartal", sagte Konzernchef Stefan Schulte laut der Mitteilung. "Zudem fehlten auf dem deutschen Markt Wachstumsimpulse aufgrund der zum Jahreswechsel weiter gestiegenen staatlichen Standortkosten."
In den ersten drei Monaten des Jahres lag der Umsatz mit 868,4 Millionen Euro um 2,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um 16,5 Prozent auf 177,5 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Konzernverlust von 26,4 Millionen Euro oder 18 Cent pro Aktie.
Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatzplus auf 918 Millionen Euro gerechnet, das EBITDA sahen sie bei 194 Millionen und den Konzernverlust bei 0,4 Millionen Euro oder 1 Cent pro Aktie.
Im weiteren Jahresverlauf erwartet der Flughafenbetreiber positive Wachstumsimpulse insbesondere von den fertiggestellten Erweiterungen seiner Flughäfen in Lima und Antalya. Im Frankfurt erwartet Fraport 2025 weiterhin ein Passagieraufkommen von bis zu 64 Millionen Passagieren. Für das Konzern-EBITDA wird ein moderater Anstieg prognostiziert und ein Konzernergebnis in einer Spanne erwartet, die von einer stabilen bis leicht sinkenden Entwicklung reicht.
Fraport-Aktie mit Vierwochentief
< Die Fraport-Aktie verliert auf XETRA zeitweise 4,35 Prozent auf 57,15 Euro. Die Titel haben am Dienstag unter enttäuschenden Quartalszahlen gelitten und sind auf den tiefsten Stand seit vier Wochen gefallen.
Dabei durchbrach ihr Kurs die 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend signalisiert und über er sich seither wieder stabilisiert hatte. Halt fand das Papier an der 90-Tage-Linie, dem Indikator für den mittelfristigen Trend.
Allgemein wurde vor allem auf den Rückgang des operativen Quartalsergebnisses im Jahresvergleich verwiesen, der stärker als erwartet ausgefallen war. Dieser sei zwar zum Teil auf eine schwächere Verkehrsentwicklung auf dem Heimatflughafen Frankfurt zurückzuführen, aber auch auf einen positiven Sondereffekt in Höhe von 28 Millionen Euro im vergangenen Jahr, relativierte Warburg-Analyst Christian Cohrs die Diskrepanz. Im ersten Quartal 2024 nämlich hatte Fraport noch eine Ausgleichszahlung wegen der Corona-Krise erhalten.
Mit Blick auf das weitere Geschäft hob er unterdessen die Passagierentwicklung im April positiv hervor. Mit einem Anstieg in Frankfurt um 4,8 Prozent habe Fraport wieder an Dynamik gewonnen, was nicht nur dem späten Osterferien-Geschäft geschuldet sein dürfte, schrieb er.
UBS-Analyst Cristian Nedelcu rechnet mit moderat sinkenden Markterwartungen zum operativen Ergebnis (Ebitda) und zum Barmittelfluss (FCF) im laufenden Jahr. Sein Kollege Christian Cohrs und auch Analystin Elodie Rall von JPMorgan gehen hingegen davon aus, dass sich an den durchschnittlichen Analystenschätzungen kaum etwas ändern dürfte. Dabei verwies auch Rall auf den einmaligen Sondereffekt im Segment Aviation aus dem Vorjahr, "der sich auf Jahresbasis voraussichtlich weitgehend ergebnisneutral auswirken wird".
Zudem hob sie - wie Cohrs - die zu Anfang des zweiten Quartals gestiegene Geschäftsdynamik positiv hervor. Sie sprach von "einem ermutigenden Start in den Sommerflugplan, für die Unternehmensgruppe eine Steigerung der Verkehrsdynamik anstrebt".
DOW JONES und dpa-AFX
Bildquelle: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com, Fraport AG Fototeam / Andreas Meinhardt