Bilanzsaison

Die Gewinn-Gewinner aus dem DAX

09.03.11 06:00 Uhr

Mit dem Start der Bilanzsaison im DAX korrigieren die Börsenprofis traditionell ihre Prognosen. Von welchen Aktien Anleger dieses Jahr am meisten profitieren werden.

Werte in diesem Artikel
Aktien

44,43 EUR 1,23 EUR 2,85%

95,82 EUR 0,42 EUR 0,44%

32,55 EUR 0,37 EUR 1,13%

26,76 EUR -0,12 EUR -0,45%

15,05 EUR -0,50 EUR -3,22%

226,50 EUR 10,60 EUR 4,91%

36,60 EUR -0,28 EUR -0,76%

8,05 EUR 0,13 EUR 1,67%

61,33 EUR 0,49 EUR 0,81%

118,80 EUR 1,95 EUR 1,67%

41,06 EUR 0,37 EUR 0,91%

43,23 EUR -0,26 EUR -0,60%

239,25 EUR 7,95 EUR 3,44%

107,90 EUR 1,00 EUR 0,94%

Indizes

2.060,7 PKT 19,0 PKT 0,93%

24.342,2 PKT 212,1 PKT 0,88%

570,7 PKT 6,3 PKT 1,12%

214,4 PKT 2,4 PKT 1,12%

606,4 PKT 5,3 PKT 0,89%

5.768,3 PKT 60,2 PKT 1,05%

519,1 PKT 6,0 PKT 1,17%

255,3 PKT 4,5 PKT 1,79%

1.188,0 PKT 4,2 PKT 0,35%

6.193,8 PKT -6,9 PKT -0,11%

12.801,3 PKT 111,5 PKT 0,88%

9.606,0 PKT 131,6 PKT 1,39%

9.372,2 PKT 77,2 PKT 0,83%

4.850,9 PKT 37,9 PKT 0,79%

von Sven Parplies, €uro am Sonntag

Erfolg kann gefährlich sein. „Die Welt und unsere Märkte verändern sich teils mit atemberaubender Geschwindigkeit. Spitze bleiben wir nur, wenn wir uns schneller bewegen als die anderen“, warnt Siemens-Chef Peter Löscher die Mitarbeiter in der Hauszeitschrift vor Selbstzufriedenheit.

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Börsianer haben großes Vertrauen in die Führungs- und Motivationskraft des agilen Österreichers. Nachdem Siemens den Gewinn bereits im vergangenen Jahr um rund 70 Prozent gesteigert hat, erwarten Analysten jetzt erneut ein kräftiges Plus. Die Konsensschätzung aller Experten geht davon aus, dass der Gewinn je Aktie von 4,54 Euro auf 7,23 Euro zulegen wird. Damit wäre Siemens einer der wichtigsten Gewinntreiber für den DAX.

Geht es nach den Börsenprofis, wird sich die Gewinndynamik der deutschen Topkonzerne nach dem deutlichen Anstieg des vergangenen Jahres zwar verlangsamen, der Gesamtgewinn aber soll ein weiteres Mal kräftig zulegen, wie Daten des Finanzdienstes Bloomberg zeigen.

Immerhin jedem dritten Indexmitglied trauen Analysten Gewinnsteigerungen von mehr als 20 Prozent zu. Fast zwei Drittel sollen zweistellig zulegen. Auch bei den Dividenden werden deutliche Aufschläge erwartet. Die größten Hoffnungen setzen Investoren auf die zyklischen Branchen. Bescheidenheit ist hingegen in defensiven Branchen angesagt. Dort müssen Anleger mit schrumpfenden Erträgen und sinkenden Ausschüttungen rechnen.

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Zu den Lieblingen der Analysten gehört die Autobranche, die nicht nur von der Konjunkturerholung in der westlichen Welt, sondern auch von der starken Nachfrage in China profitiert. Daimler, BMW und MAN trauen die Finanzprofis Gewinnsteigerungen um mehr als 25 Prozent zu. Volkswagen liegt bei den Prognosen zwar rechnerisch leicht im Minus; das aber dürfte daran liegen, dass der Gewinn des vergangenen Jahres durch Effekte aus der Porsche-Übernahme verzerrt ist. Genaue Angaben werden auf der Bilanzpressekonferenz am 10. März erwartet.

Konzernchef Martin Winterkorn jedenfalls verbreitet Optimismus: „Auch für das laufende Jahr sind die Aussichten positiv – bei allen konjunkturellen Unwägbarkeiten. Das zu erwartende Wachstum auf den Weltmärkten will Volkswagen maßgeblich mitgestalten.“

Noch deutlichere Gewinnsprünge erwarten Analysten bei Infineon. Der lange Zeit defizitäre Halbleiterkonzern profitiert ebenfalls vom Nachfrageboom der Automobilindustrie. Die Margen der Münchner dürften im laufenden Jahr auf den höchsten Stand der Firmengeschichte steigen, prognostiziert die US-Bank JP Morgan. „Die Zeit der schlechten Zahlen ist vorbei“, tönt Infineon-Chef Peter Bauer nach dem Verkauf der stark volatilen Handychipsparte.

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Ähnlich groß ist der Optimismus der Börsenprofis für HeidelbergCement und die Deutsche Lufthansa – beiden werden Gewinnsteigerungen von mehr als 50 Prozent zugetraut. Allerdings sind die Vergleichswerte aus dem vergangenen Jahr in beiden Fällen nicht besonders ambitioniert. Das macht es einfach, imposante Steigerungsraten zu erzielen.

Das wahrscheinlich deutliche Wachstum der Deutschen Bank wiederum relativiert sich durch die starken Rückgänge während der Finanzkrise. Selbst bei einem Gewinnanstieg auf 5,86 Euro je Aktie läge der Finanzriese deutlich hinter den 7,92 Euro des Jahres 2009.Keine großen Ansprüche haben Börsenprofis an die Deutsche Telekom. Der rosa Riese dürfte allenfalls das bereinigte Ergebnis des vergangenen Jahres wiederholen. Telekom-Chef René Obermann versucht gar nicht erst, Wachstumsfantasien zu wecken; man kalkuliere mit einer „nahezu stabilen“ Ergebnisentwicklung“. Ähnlich trübe sind die Perspektiven bei den Versorgern. Für RWE und Eon werden sogar zweistellige Gewinnrückgänge erwartet. Besonders deutlich tritt RWE auf die Bremse. Wegen Belastungen durch die Brennelementesteuer werde der Gewinn deutlich zurückgehen, warnt Konzernchef Jürgen Großmann.

Die schwachen Aussichten relativieren die optisch moderate Bewertung der Versorger, deren Aktien auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses mit sinkenden Gewinnen teurer werden. Selbst die derzeit attraktive Dividendenrendite verliert an Überzeugungskraft. RWE knüpft die Ausschüttung an das „nachhaltige Nettoergebnis“, das im laufenden Jahr um etwa 30 Prozent sinken wird. Auch Eon bereitet Aktionäre auf Einschnitte vor. Während der Konzern für 2010 als Ziel eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie ausgegeben hat, wird für die beiden Folgejahre lediglich ein unverbindliches „Minimum“ von 1,30 Euro in Aussicht gestellt. Die Masse der Analysten geht davon aus, dass es keinen Cent mehr als dieses Minimum geben wird. RWE will sich gar nicht erst auf Untergrenzen einlassen.

Im Überblick:
DAX-Gewinncheck - Die Erwartungen, Prognosen und Dividenden (PDF)

Die Prognosen der Profis sind wichtige Kurstreiber für die Aktien. Wichtiger als die absolute Höhe der Gewinnsteigerungen ist dabei der aktuelle Trend der Gewinnschätzungen. Generell ist die Stimmung unter den Börsenprofis für die DAX-Konzerne weiterhin optimistisch: Seit Jahresbeginn wurden für zwei Drittel der Indexmitglieder die Prognosen angehoben. Gleichwohl ist derzeit keine bedrohliche Euphorie auszumachen. In den vergangenen vier Wochen wurden für einzelne DAX-Mitglieder 1189 Gewinnschätzungen angehoben, aber auch 172 gesenkt. Besonders großen Eindruck haben offenbar die optimistischen Aussagen von BASF-Chef Jürgen Hambrecht gemacht. Für den Chemiekonzern haben 18 Analysten seit Anfang Februar die Gewinnprognosen angehoben, nur vier haben sie gesenkt. Merck kommt auf zwölf Anhebungen bei sechs Senkungen.

Auffallend ist auch der unterschiedliche Trend bei den Automobilwerten: Während bei BMW und Volkswagen die Heraufstufungen eindeutig dominieren, werden die Gewinnperspektiven bei Daimler von Analysten inzwischen kritischer gesehen. Grund für die Skepsis sind die etwas enttäuschenden Geschäftszahlen zum Jahresende 2010 und ein vergleichsweise verhaltener Ausblick. Daimler warnt vor steigenden Preisen für Öl und andere wichtige Rohstoffe – das dürfte für den gesamten DAX, ganz besonders aber für die zyklischen Unternehmen eine der größten Gefahrenquellen im laufenden Jahr sein.

Investor-Info

K + S
Überraschung möglich
Der Düngemittelhersteller wird am 10. März seine Jahresbilanz vorstellen. Vorab haben die Hessen einen Vorsteuergewinn (Ebit) von 630 bis 670 Millionen Euro (entspräche einem Nettogewinn von 1,95 bis 2,10 Euro je Aktie) in Aussicht gestellt. Für 2011 erwartet das Unternehmen ein „signifikant“ höheres Ergebnis. Angesichts der Rohstoffrally sollte auch K + S höhere Preise durchsetzen und daher positiv überraschen können.

Siemens
Vergleichsweise günstig
Die Auftragseingänge sind im ersten Quartal um 19 Prozent gestiegen. In Schwellenländern lag das Plus sogar bei 31 Prozent. Der Konzern kalkuliert für 2011 mit einem Gewinnanstieg um „mindestens 25 bis 35 Prozent“. Da die Quartalszahlen bereits vorliegen, sollten die Gewinnschätzungen vorerst konstant bleiben. Der Bewertungsabschlag der Siemens-Aktie zum Gesamtsektor aber lässt Raum für Kursfantasie. Weiterhin kaufenswert.

K.-o.-Calls
Alles oder nichts
Sollten die Gewinne der DAX-Konzerne wie erwartet steigen, wird das den Index nach oben treiben. Überproportional profitieren risikofreudige Anleger mit K.-o.-Calls. Ein Schein der BNP Paribas (ISIN: DE000BN7MXQ9) hebelt den Kursgewinn des Index um das Neunfache. Entsprechend stark geht es nach unten, wenn der DAX fällt. Im schlimmsten Fall geht der Anleger – wie der Name sagt – k.o. Stürzt der Index unter die Knock-out-Schwelle, in diesem Fall 6480 Punkte, verfällt der Schein wertlos.

Optionsschein
Niedrige Volatilität nutzen
Derzeit ist die Schwankungsbreite niedrig – das macht Absicherungsstrategien über klassische Optionsscheine mit langer Laufzeit günstig. Spitzt sich die Lage zu, etwa durch politische Krisen, zieht die Volatiliät an. Ein DAX-Put der Commerzbank (ISIN: DE000DR15JS4) mit Laufzeit bis Ende 2014 und Basis bei 6500 Punkten, noch aus den Beständen der Dresdner Bank übernommen, ist zwar auf den ersten Blick langweilig. Sollte es jedoch zu stärkeren Schwankungen kommen, könnte er schnell Fahrt aufnehmen. Selbst ein DAX-Anstieg wäre bei höherer ­Volatilität bis zu einem gewissen Grad unschädlich.

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DatumRatingAnalyst
15:26Deutsche Telekom BuyDeutsche Bank AG
11:41Deutsche Telekom OutperformBernstein Research
28.11.2025Deutsche Telekom OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.11.2025Deutsche Telekom OutperformBernstein Research
14.11.2025Deutsche Telekom BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
15:26Deutsche Telekom BuyDeutsche Bank AG
11:41Deutsche Telekom OutperformBernstein Research
28.11.2025Deutsche Telekom OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.11.2025Deutsche Telekom OutperformBernstein Research
14.11.2025Deutsche Telekom BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
26.11.2024Deutsche Telekom NeutralUBS AG
14.11.2024Deutsche Telekom NeutralUBS AG
14.10.2024Deutsche Telekom NeutralUBS AG
10.10.2024Deutsche Telekom NeutralUBS AG
10.09.2024Deutsche Telekom NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
30.03.2020Deutsche Telekom UnderweightBarclays Capital
18.03.2020Deutsche Telekom UnderweightBarclays Capital
04.03.2020Deutsche Telekom UnderweightBarclays Capital
20.02.2020Deutsche Telekom verkaufenBarclays Capital
19.02.2020Deutsche Telekom UnderperformJefferies & Company Inc.

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