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Commerzbank: Ausbau in B-Lagen

02.01.16 11:00 Uhr

Commerzbank: Ausbau in B-Lagen | finanzen.net

Das Geldhaus will vermögende Privatkunden künftig besser betreuen. Dazu will sie ihre Beratung in mittelgroßen Städten verstärken.

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von Alexander Sturm, Euro am Sonntag

Die Commerzbank will 2016 ihr Geschäft mit reichen Privatkunden hierzulande ausbauen und abseits der Großstädte aufrüsten. Das Geldhaus wird die Zahl ihrer Beratungsstandorte im "Wealth Management", wo Klienten mit einem liquiden Vermögen von mindestens einer Million Euro betreut werden, von derzeit 42 mehr als verdoppeln. "Zur Jahresmitte sollen es mehr als 100 sein", sagte Bereichsvorstand Gustav Holtkemper ­gegenüber €uro am Sonntag. "Neu dazu kommen sollen mittelgroße Städte wie Mönchengladbach, Darmstadt, Braunschweig oder Rostock."

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Die neuen Standorte sollen an bestehende Filialen angeschlossen werden, sagte Holtkemper. Zudem wird er kräftig Personal aufbauen: Die Zahl der Mitarbeiter von 680 in seinem Bereich wachse um 300. So sollen reiche Privatkunden in ihrer Nähe besser beraten werden und die Erträge im Geschäft mit Edelkunden zulegen. Holtkemper sieht dort große Chancen. 2015 sei das verwaltete Vermögen um rund fünf Prozent auf 50 Milliarden Euro gestiegen. Im neuen Jahr wolle man "kräftig wachsen", sagte er. "Wealth Management zählt zu den wenigen Bereichen im Bankgeschäft, in denen der Markt noch ordentliche Wachstumsraten aufweist."

Attacke auf die Konkurrenz

Vermögende Kunden sind für Banken attraktiv, da viele eine komplexere Beratung über die üblichen Bankprodukte hinaus brauchen. An sie lassen sich Wertpapiere besser vertreiben und teils individuelle Angebote verkaufen. Auch müssen Banken in dem risikoarmen Geschäft wenig wertvolles Eigenkapital vorhalten. Mit dem Ausbau im gehobenen Privatkundengeschäft will die Commerzbank ferner Konkurrenten Kunden abjagen. "Damit wollen wir Sparkassen und Volksbanken angreifen, die ebenfalls in diesem Feld expandieren", so Holtkemper.

Indes geht es der Commerzbank auch darum, ihre ertragsschwachen Filialen besser zu nutzen. Ihre rund 1100 Zweigstellen sind teuer und werden von Kunden immer weniger besucht, da sie Bankgeschäfte zunehmend im Internet erledigen. Um einen Euro Ertrag im Privatkundengeschäft zu erwirtschaften, muss die Commerzbank fast 80 Cent aufwenden. Überdies will sie die neuen Stellen im ­Wealth Management nicht von außen besetzen. Vielmehr sollen sich bestehende Kundenberater um Vermögende kümmern.

Mit dem Schritt konzentriert sich die Commerzbank weiter auf Deutschland. Während die Deutsche Bank, die deutlich mehr Geld für reiche Klienten verwaltet, in lukrativen Märkten wie den USA und Asien aktiv ist, hat sich die Commerzbank fast völlig aus dem Ausland zurückgezogen. Jüngst verkaufte sie ihr ­Wealth-Geschäft in Luxemburg, das wegen Schwarzgeldvorwürfen in die Schlagzeilen geraten war. Der Verzicht auf Auslandsmärkte kostet die Bank Erträge, erspart ihr aber Risiken in dem harten Geschäft. Stattdessen will sie nun den Heimatmarkt stärker durchdringen.

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Bildquellen: Thomas Lohnes/Getty Images, mf

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