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Shanghai hält Börsen in Atem

Turbulenter Handelstag an Chinas Börse - DAX zeitweise unter 10.800 Punkten

19.08.15 12:25 Uhr

Turbulenter Handelstag an Chinas Börse - DAX zeitweise unter 10.800 Punkten | finanzen.net

Nach einem massiven Abschlag konnte der Shanghai Composite letztlich am Mittwoch doch noch ins Plus drehen - eine Spurensuche.

Werte in diesem Artikel
Indizes

24.239,9 PKT 32,1 PKT 0,13%

26.160,2 PKT 192,2 PKT 0,74%

49.299,7 PKT 658,0 PKT 1,35%

3.922,4 PKT 8,7 PKT 0,22%

5.922,5 PKT 6,3 PKT 0,11%

10.080,4 PKT 29,7 PKT 0,30%

6.413,4 PKT 5,7 PKT 0,09%

3.026,9 PKT 16,8 PKT 0,56%

Die Talfahrt an der chinesischen Leitbörse in Shanghai setzte sich den zweiten Tag in Folge zunächst fort, zweitweise ging es um mehr als 5 Prozent abwärts. Händler sehen den Versuch der staatlichen Stellen, den Markt nachhaltig zu stabilisieren, als weitgehend gescheitert an. Unverändert sind es die Sorgen über das chinesische Wirtschaftswachstum, die Anleger das Weite suchen lassen. Laut BoA-ML sind Fondsverwalter wegen der Bedenken über die konjunkturelle Entwicklung in China in Schwellenländeraktien insgesamt so stark untergewichtet wie zuletzt im Sommer 2005. Anleger machten am chinesischen Aktienmarkt noch immer eine Blase aus, obwohl der Markt in Shanghai seit seinen Hochs im Juni bereits um rund 30 Prozent abgestürzt sei. Die Analysten verweisen auf eine Erhebung, wonach der Löwenanteil der Fondsmanager davon überzeugt sei, dass sich das Wachstum in China abschwächen werde. Frische Daten der Regulierungsbehörden scheinen diese negative Sicht zu bestätigen. Demnach verzeichnete das Land im Juli einen Kapitalabfluss. Der Shanghai Composite konnte letztlich dennoch ins Plus drehen und 1,23 Prozent auf 3.794,11 Punkte zulegen.

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Auch in Tokio belasteten die chinesischen Wachstumssorgen. In Japan haben die Exporte im Juli deutlich stärker als erwartet angezogen, allerdings zeigte das China-Geschäft deutliche Bremsspuren. Der Nikkei 225 verlor 1,58 Prozent auf 20.230 Zähler. Hongkongs Hang Seng büßte parallel 1,43 Prozent auf 23.474,97 Punkte ein. Die anhaltenden Sorgen um den Zustand der chinesischen Wirtschaft haben auch den deutschen Leitindex DAX am Mittwoch ins Minus und unter die Marke von 10.800 Zählern gedrückt.

Japans Außenhandelsdefizit wächst

Die japanischen Exporte haben im Juli im Jahresvergleich um 7,6 Prozent zugelegt. Robuste Ausfuhren in die USA konnten dabei flauere Exporte nach China ausgleichen. Die Importe sanken im Juli um 3,2 Prozent. Die rückläufigen Ölpreise senkten zwar die Rohstoffkosten, allerdings machte die Yen-Schwäche gegenüber dem US-Dollar diesen Vorteil teilweise zunichte. Das monatliche Außenhandelsdefizit der drittgrößten Volkswirtschaft belief sich auf 268,1 Milliarden Yen. Volkswirte hatten mit einem geringeren Defizit von 70 Milliarden Yen gerechnet. Es war der vierte Monat in Folge mit einem Defizit. Der Wert der Exporte nach China stieg zwar um 4,2 Prozent, volumenmäßig gingen sie jedoch um 1,3 Prozent zurück. Das sich verlangsamende Wirtschaftswachstum in China hat in den vergangenen Monaten auf die japanische Wirtschaft gedrückt, denn - nach den USA - gehen die meisten japanischen Exporte nach China. Auf das Reich der Mitte entfallen ein Fünftel aller japanischen Exporte und Importe. Die Kontraktion der japanischen Wirtschaft von 1,6 Prozent im zweiten Quartal war teilweise den rückläufigen Ausfuhren nach China geschuldet.

Chinas Staatsbanken mit Milliarden gestützt

Im Kampf gegen ein sich verlangsamendes Wirtschaftswachstum hat China die Schlagkraft zweier Staatsbanken um 93 Milliarden Dollar verstärkt. Der Zeitung Financial News zufolge erhielt die China Development Bank (CDB) 48 Milliarden und die Export-Import Bank of China 45 Milliarden Dollar aus nationalen Währungsreserven für die Finanzierung von Infrastruktur- und Exportprojekten. Im April hatte das höchste Verwaltungsorgan des Landes, der Staatsrat, einen Plan zur Umstrukturierung der sogenannten Policy Banks gebilligt. Bei den politikorientierten Staatsbanken übernimmt die Export-Import Bank of China üblicherweise Finanzierungsaufgaben im Außenhandel und die CDB vergibt Kredite zu Vorzugszinsen für staatliche Infrastrukturprojekte. Die Geldspritze werde die Kapitalstärke der beiden Banken stärken und ihnen ermöglichen, stabiles Wachstum und den Lebensstandard der chinesischen Bevölkerung zu fördern, zitierte die Zeitung einen nicht namentlich genannten Notenbankvertreter.

Redaktion finanzen.net/Dow Jones Newswires

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