Gold: Zinsen rauf, Goldpreis runter

Obwohl die US-Leitzinsen wie erwartet leicht erhöht wurden, reagierte der Goldpreis darauf mit rückläufigen Notierungen.
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von Jörg Bernhard
Im Vorfeld der Fed-Sitzung kletterte er in der Spitze auf 1.078 Dollar, um nachfolgend wieder rund zehn Dollar zu verlieren. Dies lag vor allem am starken Dollar. Dieser profitierte von den am gestrigen Abend veröffentlichten Fed-Prognosen zum BIP-Wachstum, zur Inflation und zum US-Arbeitsmarkt. Sie deuteten nämlich auf eine stärker als erwartete US-Wirtschaft hin. Da sich Fed-Chefin Janet Yellen auf der Pressekonferenz ausgesprochen zuversichtlich geäußert hatte, rückte das Kaufargument Krisenschutz etwas in den Hintergrund und die Angst vor im Zuge höherer Zinsen steigenden Opportunitätskosten generierten leichten Verkaufsdruck. Dieser könnte sich verstärken, falls die für den Nachmittag angekündigten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Konjunkturindex Philadelphia Fed auf eine starke US-Wirtschaft hindeuten sollten. Laut einer vom Wall Street Journal veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll es bei der Zahl neuer Arbeitsloser einen Rückgang von 282.000 auf 270.000 gegeben haben.
Am Donnerstagvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit fallenden Notierungen. Bis gegen 7.50 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Februar) um 9,90 auf 1.066,90 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Absturz nach Lagerdaten
Maßgeblich verantwortlich für den Tagesverlust von fast fünf Prozent (WTI) war weniger der Zinsentscheid der Fed, sondern der im Rahmen des EIA-Wochenberichts am Mittwochnachmittag gemeldete Anstieg der gelagerten Ölmengen um 4,8 Millionen Barrel. Laut einer Reuters-Umfrage unter Analysten war im Durchschnitt mit einem Rückgang um 1,4 Millionen Barrel gerechnet worden. Das heißt: An einen Abbau des enormen Überangebots ist derzeit eher nicht zu denken. Da die Iraner im kommenden Jahr höchstwahrscheinlich deutlich mehr Öl ausliefern werden und die US-Ölindustrie den fossilen Energieträger wieder exportieren darf, wird sich die Situation wohl nur entspannen, wenn die chinesische Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt.Am Donnerstagvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit relativ stabilen Notierungen. Bis gegen 7.50 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (Januar) um 0,06 auf 35,46 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Februar) um 0,13 auf 37,26 Dollar zurückfiel.
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