BlackRock-Aktie setzt nach Bitcoin-ETF-Erfolg auf Krypto: ETFs wohl bald direkt auf der Blockchain

22.09.2025 09:06:00

Nach dem Erfolg seiner Bitcoin-ETFs plant BlackRock den nächsten Schritt: Der weltgrößte Vermögensverwalter prüft offenbar die Tokenisierung klassischer Fonds auf der Blockchain.

• BlackRock plant wohl tokenisierte ETFs nach Bitcoin-ETF-Erfolg
• JPMorgan nennt Tokenisierung einen "bedeutenden Sprung"
• Stablecoins erhöhen Druck auf traditionelle Finanzwelt

Nach dem starken Erfolg seiner Spot-Bitcoin-ETFs prüft der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock nun offenbar die Tokenisierung klassischer börsengehandelter Fonds (ETFs) auf der Blockchain. Wie Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, erwägt BlackRock die Abbildung von Fonds mit Exponierung zu realen Vermögenswerten in tokenisierter Form.

ETF-Markt boomt: Krypto-Tokenisierung als nächster Schritt?

ETFs sind eines der beliebtesten Anlageinstrumente überhaupt. Wie Bloomberg unter Berufung auf Daten von Morningstar berichtet, gibt es mittlerweile mehr ETFs als börsennotierte Aktien. Die Idee hinter der Tokenisierung: Fondsanteile könnten künftig über Blockchain-Infrastrukturen rund um die Uhr handelbar sein - auch außerhalb klassischer Börsenzeiten. Zudem könnten sie in dezentralen Finanzanwendungen (DeFi) als Sicherheiten genutzt werden.

BlackRock ist in diesem Feld kein Neuling. Das Unternehmen verwaltet bereits den weltweit größten tokenisierten Geldmarktfonds: Den BlackRock USD Institutional Digital Liquidity Fund. Dieser hält laut Cointelegraph rund 2,2 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten, verteilt auf Blockchains wie Ethereum, Avalanche, Aptos oder Polygon.

JPMorgan-Analysten sehen "bedeutenden Sprung"

Auch andere Finanzriesen treiben die Entwicklung voran. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, kooperiert BlackRock mit Goldman Sachs und der Bank of New York Mellon (BNY) in einer neuen Initiative. Künftig sollen BNY-Kunden direkten Zugang zu Geldmarktfonds erhalten, deren Anteilseigentum direkt auf der privaten Blockchain von Goldman Sachs registriert ist. Damit wird ein weiterer Schritt in Richtung digitaler Kapitalmarktinfrastrukturen gemacht. JPMorgan bezeichnete die Tokenisierung gemäß Bloomberg als "bedeutenden Sprung" für die Geldmarktbranche.

Wachsender Krypto-Markt: Druck durch Stablecoins steigt

Der Vorstoß der TradFi-Riesen (Traditional Finance) geschieht nicht ohne Grund: Der rapide Aufstieg von Stablecoins verschiebt Liquidität zunehmend in Blockchain-basierte Märkte - eine potenzielle Bedrohung für klassische Geschäftsmodelle der Finanzhäuser.

Die Bedeutung tokenisierter Fonds hebt auch JPMorgan-Strategin Teresa Ho hervor. Gegenüber Bloomberg sagte sie: "Anstatt Bargeld oder Staatsanleihen zu hinterlegen, können Sie Geldmarktanteile einsetzen und verlieren dabei keine Zinsen. Das unterstreicht die Vielseitigkeit von Geldmarktfonds." Ihrer Einschätzung nach dürften tokenisierte Fonds weiterhin Kapital in die Branche ziehen und ihre Rolle als Sicherheiten stärken, hieß es.

BlackRocks Pläne: Regulierung entscheidet über Tempo

Noch ist offen, wie schnell sich BlackRocks Pläne realisieren lassen. Denn die Tokenisierung von Fonds muss regulatorische Hürden überwinden. Analysten erwarten allerdings Rückenwind: Das neue US-Gesetz GENIUS, die erste umfassende Stablecoin-Regulierung, schließt zwar renditebringende Stablecoins aus, könnte aber durch klarere Rahmenbedingungen den Weg für die Tokenisierung ebnen. Ob und wann Anleger in Europa von diesen Entwicklungen profitieren, hängt stark von den kommenden regulatorischen Entscheidungen ab.

Bettina Schneider / Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Andrew Burton/Getty Images

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