Rekordabflüsse bei Bitcoin: Droht dem Kryptomarkt jetzt die große Knappheit?

Rekordabflüsse erschüttern den Kryptomarkt: Hunderttausende Bitcoin verlassen die Börse. Das steckt hinter dem Trend zur Selbstverwahrung.
Werte in diesem Artikel
• 360.000 Bitcoin von Krypto-Börsen abgezogen
• Trend zu Self-Custody nach Skandalen und Hacks
• Angebotsknappheit könnte Bitcoin-Kurs 2025 antreiben
Die Kryptomärkte erleben derzeit eine Entwicklung historischen Ausmaßes: In den vergangenen Monaten wurden laut Coincierge über 360.000 Bitcoin im Gegenwert von mehr als 40 Milliarden US-Dollar von zentralisierten Handelsplätzen abgezogen. Ein Großteil dieser Bestände dürfte wohl in private Wallets transferiert worden sein.
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Abflüsse von zentralen Exchanges sind kein neues Phänomen. Doch die aktuellen Dimensionen markieren ein Allzeithoch. Während in den vergangenen Jahren immer wieder moderate Rückgänge verzeichnet wurden, erreichen die jüngsten Zahlen eine Größenordnung, die deutliche Konsequenzen für den Markt haben könnte. Ein Signal, das Anleger wie Analysten gleichermaßen aufhorchen lässt.
Sicherheit vor Rendite: Wird Self-Custody zum Standard?
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist gemäß Coincierge das Thema Selbstverwahrung. Nach Skandalen und Hacks großer Krypto-Börsen könnte das Vertrauen vieler Anleger in zentrale Plattformen massiv erschüttert sein. Statt ihre Bestände auf Exchanges zu belassen, sichern Investoren ihre Assets zunehmend über Hardware-Wallets oder dezentrale Lösungen, hieß es. Dieser Schritt bedeutet zwar mehr Verantwortung, bietet aber auch ein höheres Maß an Kontrolle und Sicherheit. Für viele langfristig orientierte Anleger mag dieser Trend logisch erscheinen: Wer an die künftige Wertsteigerung von Bitcoin glaubt, will die Coins nicht auf einer Plattform riskieren.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den sogenannten Whales, also Anlegern mit sehr großen Beständen. Anfang September 2025 transferierten sie laut Coincierge rund 500 BTC - im Wert von über 50 Millionen US-Dollar - von Binance in eine externe Wallet. Solche Bewegungen deuten meist darauf hin, dass Großinvestoren ihre Bestände nicht verkaufen, sondern langfristig sichern wollen. Historisch können solche Schritte auf eine neue Akkumulationsphase hindeuten.
Knappheit als Kurstreiber: Bitcoin-Prognose im Fokus
Die Abflüsse von den Handelsplätzen reduzieren das kurzfristig verfügbare Angebot an Bitcoin. Denn bleibt die Nachfrage stabil oder steigt sogar, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für kräftige Kursbewegungen nach oben. Besonders im traditionell starken vierten Quartal könnte sich dieser Effekt bemerkbar machen. Hinzu kommen externe Faktoren wie Zinspolitik oder neue Regulierungen, die den Markt zusätzlich bewegen können. Viele Experten sehen deshalb ein Umfeld, in dem selbst kleine Nachfrageschübe größere Preisimpulse auslösen könnten.
Konkurrenz für Bitcoin: Neue Kryptowährungen wittern ihre Chance bei Anlegern
Während Bitcoin mit einer potenziellen Knappheitsdynamik konfrontiert ist, nutzen laut Coincierge neue Token-Projekte die Aufmerksamkeit. Coins wie Bitcoin Hyper, PepeNode oder Snorter positionieren sich mit innovativen Ansätzen in Bereichen wie DeFi, Gaming oder der Tokenisierung realer Werte. Sie bieten womöglich hohe Gewinnchancen, sind aber auch mit extremer Volatilität verbunden.
Ob die Rekordabflüsse tatsächlich den Startschuss für eine neue Bitcoin-Rally markieren oder lediglich eine Momentaufnahme im volatilen Kryptomarkt bleiben, wird sich wohl allerdings erst in den kommenden Monaten zeigen.
Bettina Schneider / Redaktion finanzen.net
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