DEUTZ-Aktie nahe 52-Wochen-Hoch - Was Anleger im Blick behalten sollten
• Kapitalerhöhung für Sobek-Übernahme nur kurzzeitige Belastung
• Strategischer Einstieg ins Rüstungsgeschäft eröffnet neue Wachstumspotenziale
• 10-Euro-Marke im Blick
Die DEUTZ-Aktie zeigt bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit nach einer Kapitalerhöhung, die den Kurs kurzzeitig unter Druck gesetzt hatte. Nun steht der Durchbruch durch die 10-Euro-Marke an.
Kursrallye trotzt kurzfristigem Rücksetzer
Die DEUTZ-Aktie bewegt sich derzeit in einem spannenden Kursbereich knapp unter der psychologisch wichtigen 10-Euro-Marke. Am Freitag ging es zwar nur marginale 0,05 Prozent auf 9,72 Euro nach oben, in den letzten drei Monaten haben Anleger aber ein Plus von 38,96 Prozent in ihren Depots. Setzt sich die positive Entwicklung fort, stehen neue Jahreshöchststände an.
Kapitalerhöhung sorgt für temporäre Verunsicherung
Die jüngste Kapitalmaßnahme war dabei nur kurzzeitig ein Belastungsfaktor, dient sie doch der Finanzierung einer strategischen Akquisition. Das frische Geld soll für die Finanzierung der Übernahme des Drohnenantriebsspezialisten Sobek verwendet werden - bei deren Ankündigung hatten die Kölner bereits eine Kapitalmaßnahme in Aussicht gestellt. DEUTZ hätte die Transaktion angesichts der moderaten Nettoverschuldung zum Ende des zweiten Quartals und positiver Barmittelzuflüsse auch über Kreditlinien finanzieren können, erklärte Analyst Thorsten Reigber von der DZ Bank. Angesichts der positiven Anlegerstimmung gegenüber der Aktie habe das Unternehmen aber die Kapitalerhöhung bevorzugt.
Geschäfte laufen gut
Fundamentale Kennzahlen unterstreichen die operative Entwicklung des Motorenherstellers. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast ein Viertel auf 518 Millionen Euro nach oben. Die Kölner machten auch beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) Fortschritte, das um 16,5 Prozent auf 26 Millionen Euro anzog. Die operative Marge ging um 0,3 Prozentpunkte auf 5 Prozent zurück. Unter dem Strich stieg der Gewinn mit 17,8 Millionen Euro auf fast das Doppelte.
Expansion ins Rüstungsgeschäft kommt gut an
Mit der Übernahme von Sobek stößt der Kölner Motorenhersteller in den wachstumsstarken Verteidigungssektor vor. Der Zukauf sichert dem Unternehmen einen strategischen Zugang zum boomenden europäischen Rüstungsmarkt. Mit diesem Schritt reduziert DEUTZ zudem seine Abhängigkeit vom konjunktursensiblen klassischen Motorengeschäft und erschließt sich neue Wachstumspotenziale im Defense-Tech-Sektor.
Der Zeitpunkt für den Markteintritt erscheint strategisch günstig, da die Nachfrage nach militärischen Drohnen kontinuierlich steigt. DEUTZ-CEO Schulte betonte, dass sich das Unternehmen frühzeitig als relevanter Systempartner im europäischen Verteidigungstechnologie-Ökosystem positionieren wolle.
10-Euro-Marke voraus?
Die Börse quittierte die Expansionsstrategie bislang mit deutlicher Zustimmung. Analysten und Investoren bewerten den Einstieg ins Rüstungsgeschäft überwiegend positiv, da er dem Unternehmen Zugang zu einem technologie-, margen- und wachstumsstarken Markt verschafft.
Mit der Kombination aus solider Finanzlage, wachsender Profitabilität und dem Eintritt in den margenstarken Zukunftsmarkt hat DEUTZ die Chance, sich langfristig neu zu positionieren. Anleger blicken gespannt auf den Moment, in dem die Aktie die symbolträchtige 10-Euro-Marke nachhaltig hinter sich lässt.
Via XETRA ging es am Montag schlussendlich um 0,82 Prozent aufwärts auf 9,80 Euro.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: DEUTZ AG