AMD-Bär gibt auf: AMD-Aktie trotz Analystenupgrade schwächer
• HSBC wird für AMD optimistischer
• Potenzieller Nutzen aus Saudi-Investitionen und rückläufigem Zolldruck
• Umsatzprognosen steigen, bleiben aber unter Konsens
Die AMD-Aktie erlebt eine Gewinnserie: Innerhalb eines Monats hat der Anteilsschein an der NASDAQ rund 19 Prozent an Wert gewonnen und seine Verluste seit Jahresbeginn damit deutlich reduziert. Allein am Dienstag legte die Aktie um 3,85 Prozent auf 114,56 US-Dollar zu und profitierte dabei von einer positiven Analystenbewertung. Am Mittwoch ging es jedoch um 1,48 Prozent auf 112,86 US-Dollar nach unten.
HSBC verlässt das Bärenlager
Analysten von HSBC Global Research haben die Aktie von Advanced Micro Devices (AMD) am Dienstag von ihrer vorherigen Empfehlung "Reduzieren" auf "Halten" hochgestuft. Für eine Kaufempfehlung reichte es war nicht, dass das Kursziel aber deutlich von 75 auf 100 US-Dollar angehoben wurde, zeugt vom Optimismus für die Geschäftsentwicklung des Halbleiterherstellers. Das durchschnittliche Kursziel für die AMD-Aktie liegt auf TipRanks mit 126,55 US-Dollar allerdings nochmals deutlich höher.
Dass die HSBC-Experten das Bärenlager hinter sich gelassen haben, ist den Angaben zufolge zwei Faktoren zu verdanken. Einerseits bewerten die Analysten das Abkommen zwischen den USA und Saudi-Arabien positiv: Zu Monatsbeginn hatte Saudi-Arabien zugesagt, Investitionen in Höhe von 600 Milliarden US-Dollar in verschiedenen US-Branchen tätigen zu wollen. Davon könnte auch AMD profitieren - auch wenn die HSBC-Experten MarketWatch zufolge die langfristigen TAM-Chancen (Total Addressable Market) zwar als attraktiv bezeichneten, sich aber unklar darüber seien, wie stark das Aufwärtspotenzial für 2025 sein könnte.
Zudem sei der Zolldruck gesunken, heißt es von Seiten der britischen Bank weiter. "Wir sind uns jedoch bewusst, dass die Deeskalation der Zölle und das Potenzial des saudischen KI-Deals bereits zu einer Neubewertung der AMD-Aktie geführt haben, trotz begrenzter oder messbarer Auswirkungen auf die Gewinne", zitiert MarketWatch das Analystenteam.
Umsatzschätzungen angehoben
Die Analysten erhöhten ihre Umsatzschätzungen für AMDs Grafikprozessoren für 2026 von 6,6 Milliarden US-Dollar auf 7,8 Milliarden US-Dollar. Das mögliche Umsatzpotenzial für den 2026er Marktstart der Instinct MI400-Serie könne man aber noch nicht quantifizieren, räumten sie ein. Vor diesen Hintergrund würden die Umsatzschätzungen für Rechenzentren für 2025/2026 "weiterhin 5 %/6 % unter den Konsensschätzungen" liegen, so HSBC.
Mehr Optimismus zeigten sie unterdessen mit Blick auf das AMD-Kundensegment, da das Unternehmen gut aufgestellt sei, um sich gegen die Konkurrenz von Intel durchzusetzen und Marktanteile zu gewinnen.
Dennoch könne die zweite Jahreshälfte aufgrund eines starken ersten Quartals untersaisonal ausfallen, so HSBC, sie erwarten hier bei den Kundenumsätzen in beiden Halbjahren 2025 eine Stagnation.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: JHVEPhoto / Shutterstock.com, Maurice NORBERT / Shutterstock.com, AMD Global