BYD-Aktie fällt dennoch weiter: Chinas E-Autoriese für mögliche Lieferstopps bei NVIDIA-Chips gewappnet

24.09.2025 21:59:00

Nachdem der Ausstieg von Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway die BYD-Aktie an den letzten Tagen ins Minus gedrückt hatte, geht es auch am Mittwoch weiter abwärts.

• BYD-Aktie weiter unter Druck
• Notfallplan für mögliche Exporteinschränkungen bei NVIDIA-Chips
• BYD nutzt aktuell NVIDIA-Chips in mehreren Bereichen

An der Börse in Hongkong verlor die Aktie des chinesischen E-Autoherstellers BYD am Mittwoch letztlich 0,56 Prozent auf 105,70 HKD. Dabei hat der Konzern erst kürzlich versucht, einige Anlegersorgen zu zerstreuen. So äußerte sich Stella Li, Executive Vice President von BYD, am Dienstag gegenüber "CNBC" zur Abhängigkeit des Autobauers von Halbleitern des US-Konzerns NVIDIA und betonte dabei, auf mögliche geopolitische Risiken vorbereitet zu sein. Laut Lis Aussagen habe das Unternehmen einen "Backup-Plan", falls es vom Zugang zu NVIDIA-Chips abgeschnitten werden sollte. Offizielle Anweisungen der chinesischen Regierung, auf die Produkte des US-Chipentwicklers zu verzichten, gebe es bislang jedoch nicht.

BYD sieht sich gut positioniert für mögliches Exportverbot von NVIDIA-Chips

Gegenüber "CNBC" erklärte Li, dass BYD bereits über umfangreiche eigene Entwicklungsressourcen verfüge, die im Falle globaler Lieferengpässe einspringen könnten. Schon während der COVID-19-Pandemie habe das Unternehmen von dieser Eigenentwicklung profitiert, indem es in der Lage gewesen sei, schneller als viele Konkurrenten auf Engpässe zu reagieren. Diese In-house-Technologie sieht BYD nun als strategische Absicherung, sollte es durch Handelsrestriktionen oder Exportkontrollen zu Einschränkungen beim Zugang zu ausländischen Chips kommen.

Dabei betonte Li jedoch auch den Unterschied zwischen Hochleistungs-KI-Chips, die für Rechenzentren und generative KI verwendet werden, und den Prozessoren, die in Fahrzeugen verbaut sind. Letztere, wie beispielsweise NVIDIAs DRIVE-Plattformen, seien für Fahrerassistenzsysteme und autonome Funktionen konzipiert und fielen nicht in denselben regulatorischen Rahmen wie KI-Beschleunigerchips. Deshalb sei es ihrer Einschätzung nach weniger wahrscheinlich, dass China die Nutzung von NVIDIA-Produkten in Fahrzeugen vollständig untersage.

BYD und NVIDIA aktuell mit enger Zusammenarbeit

BYD arbeitet bereits seit mehreren Jahren eng mit NVIDIA zusammen. So setzt das Unternehmen bereits die DRIVE Orin Plattform ein, die in zahlreichen BYD-Modellen als zentrales Steuerungssystem für softwaredefinierte Fahrzeuge dient. Darüber hinaus kündigte BYD an, künftig auch NVIDIAs neue DRIVE Thor Architektur für die nächste Generation seiner intelligenten Cockpit- und Autonomie-Systeme zu nutzen. Die Markteinführung entsprechender BYD-Modelle mit dem fortschrittlicheren Chip ist bereits für das kommende Jahr geplant.

Neben der Fahrzeugtechnologie nutzt BYD auch NVIDIAs Cloud- und KI-Infrastruktur für weitere Geschäftsbereiche. Dazu gehören virtuelle Werkzeuge für die Produktentwicklung, Optimierung von Fertigungsprozessen und Supply Chains sowie die Entwicklung digitaler Services, wie aus einer Mitteilung des KI-Platzhirsch hervorgeht.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Robert Way / Shutterstock.com, BYD, Philip Lange / Shutterstock.com

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