NVIDIA-Aktie leichter: KI-Platzhirsch NVIDIA erhält erste Verkaufsempfehlung seit langem

05.05.2025 17:51:00

Paukenschlag für Anleger: Ein Analyst von Seaport Global Securities stuft die NVIDIA-Aktie mit "Sell" ein. Es ist die erste Verkaufsempfehlung für den Anteilsschein seit langem. Auch das Kursziel des Experten liegt tief. Ist die KI-Euphorie bei NVIDIA somit nun vorbei?

• NVIDIA-Aktie erhält Verkaufsempfehlung
• Analyst mit tiefstem Kursziel an der Wall Street
• Andere Experten mit überwältigender Mehrheit positiv für NVIDIA gestimmt

Die NVIDIA-Aktie hat zu Monatsbeginn einen seltenen Dämpfer erhalten. Jay Goldberg, Analyst bei Seaport Global Securities, hat laut Daten von "TipRanks" in einer Analyse vom 3. Mai als erster Wall-Street-Analyst seit Jahren ein Sell-Rating für das Papier des Grafikchipherstellers ausgesprochen - und das mit einem drastisch niedrigen Kursziel von nur 100 US-Dollar. Damit positioniert sich Goldberg unter den zahlreichen auf der Plattform erfassten Experten als der aktuell pessimistischste Analyst für den KI-Chip-Hersteller.

Sell-Rating für NVIDIA-Aktie: Analyst stellt KI-Hoffnung infrage

Analyst Goldberg begründet seine Skepsis laut "The Motley Fool" damit, dass das Aufwärtspotenzial durch künstliche Intelligenz (KI) bei der NVIDIA-Aktie "vorerst eingepreist" sei, nachdem sich der Kurs des Papiers in den letzten Jahren vervielfacht hat. Zudem sagte er, dass "die größten Kunden des Unternehmens alle ihre eigenen Chips entwickeln wollen" und "es wahrscheinlich ist, dass die KI-Budgets im Jahr 2026 zurückgehen", was deutliche Umsatzeinbußen für NVIDIA bedeuten würde. Der Analyst rechnet also mit strukturellen Herausforderungen für den Marktführer bei KI-Chips - eine Einschätzung, die aktuell kaum ein anderer an der Wall Street teilt.

Trotz Kursziel-Schock: Mehrzahl der Analysten weiter optimistisch für NVIDIA-Aktie

Die Einschätzung von Goldberg steht in scharfem Kontrast zur Meinung der Mehrheit der Experten. Laut Daten von "TipRanks" empfehlen derzeit 34 Analysten den Kauf der NVIDIA-Aktie, fünf raten zum Halten - einzig Goldberg plädiert für einen Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt mit 164,23 US-Dollar ebenfalls klar über Goldbergs pessimistischem Ziel von nur 100 US-Dollar. Die NVIDIA-Aktie selbst zeigt sich derweil am Montag im Handel an der NASDAQ zeitweise um 0,76 Prozent tiefer bei 113,63 US-Dollar.

NVIDIA mit herausforderndem Jahr

Für NVIDIA verläuft das Jahr 2025 bisher allerdings nicht reibungslos: Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund 14,74 Prozent an Wert verloren und das Unternehmen rechnet für die Zukunft allein wegen Exportbeschränkungen nach China mit zusätzlichen Kosten in Milliardenhöhe.

Doch laut "The Motley Fool" gebe es dennoch keinen Grund, pessimistisch für NVIDIA zu sein. So gebe es einen langfristigen Trend zur Ausweitung von KI-Anwendungen auf eine breitere Kundenbasis. Während zwar einige Großkunden möglicherweise eigene Chips entwickeln werden, dürfte der Massenmarkt weiterhin auf Drittanbieterlösungen angewiesen sein - und dabei auf die Chips von NVIDIA zurückgreifen. Auch sieht das Nachrichtenportal keine akute Gefahr für einen Verlust von NVIDIAs Marktführerschaft in Punkto KI, denn das Unternehmen stehe technologisch weiterhin an der Spitze: So sei etwa die aktuelle Blackwell-Generation weiterhin unangefochten, während die Konkurrenz mit ihren Chips primär in den Wettkampf mit älteren Modellen wie dem H100 eintrete. Laut "The Motley Fool" sei zudem die Bewertung von NVIDIA - mit dem 26-Fachen der erwarteten Gewinne - durchaus angemessen, weshalb sich Anleger von der nun veröffentlichten Verkaufsempfehlung nicht in die Flucht schlagen lassen sollten.

Dennoch dürfte 2025 ein herausforderndes Jahr für das Unternehmen bleiben. Kurzfristige Risiken wie geopolitische Spannungen und regulatorische Einschränkungen dürften sich negativ auf das Geschäft auswirken - in welchem Umfang wird sich jedoch erst noch zeigen müssen. Ob sich Jay Goldbergs Skepsis letztlich bewahrheitet oder als Überreaktion entpuppt, bleibt ebenso abzuwarten. Fest steht jedoch: Der erste Verkaufsruf seit Jahren hat frischen Wind in die Debatte um die Bewertung der NVIDIA-Aktie gebracht.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Poetra.RH / Shutterstock.com, Konstantin Savusia / Shutterstock.com, gguy / Shutterstock.com, Casimiro PT / Shutterstock.com

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