HSBC-Investmentausblick für das erste Quartal 2026: Strategische Schwerpunkte für den Jahresauftakt
• HSBC Private Bank hat sein Übergewicht bei US-Aktien reduziert, um Bewertungsrisiken zu mindern
• Die Bank warnt davor, dass der Markt zu viele Zinssenkungen der Federal Reserve einpreisen könnte
• Asien sei als Technologie- und Produktionsstandort bestens positioniert für den KI-Investitionszyklus
US-Wirtschaft bleibt widerstandsfähig
Laut HSBC Private Bank sollten vermögende Anleger die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft nicht unterschätzen. Produktivitätsgewinne durch technologische Innovationen würden die Bedenken überwiegen, dass sich der Konjunkturzyklus in einer späten Phase befinde. Die Bank erwartet, dass die rasante KI-Adoption nicht nur Tech- und Versorger-Unternehmen zugutekommt, sondern auch Unternehmen in anderen Sektoren, die die Technologie frühzeitig einsetzen.
Dennoch hat HSBC Private Bank sein Übergewicht bei US-Aktien reduziert, um Bewertungsrisiken zu mindern. Die Bank sieht wachsende Diversifikationsmöglichkeiten in anderen Sektoren, Anlagestilen und Regionen. Wie aus dem Ausblick hervorgeht, habe übermäßiger Pessimismus dazu geführt, dass Analysten das Gewinnwachstum unterschätzt hätten. Stattdessen sorge sich die Bank eher darum, dass der Markt zu viele Zinssenkungen der Federal Reserve einpreise.
Trotz des insgesamt positiven Umfelds für risikoreichere Anlagen rechnet HSBC Private Bank mit kurzfristigen Marktschwankungen innerhalb eines anhaltenden Bullenmarktes. Diese dürften von Sorgen über das Tempo der KI-Einführung, Schuldenlasten, Inflation und geopolitische Unsicherheiten herrühren.
Diversifikation und Volatilitätsmanagement
In ihrem Ausblick für das erste Quartal 2026 definiert HSBC Private Bank vier strategische Schwerpunkte. An erster Stelle steht der Blick über KI hinaus: Die KI-Adoption werde zwar Gewinner hervorbringen, doch Anleger sollten breiter suchen, um eine Überkonzentration in Mega-Tech-Werten zu vermeiden. Industriewerte, Versorger und Finanzwerte böten Substanz. Auch Fusionen und Übernahmen könnten Chancen eröffnen.
Als zweite Priorität nennt die Bank das Management von Marktvolatilität. Ein nachrichtenintensives Umfeld werde zu kurzfristigen Schwankungen führen. Diese ließen sich durch einen Multi-Asset-Ansatz abfedern - einschließlich alternativer Anlagen und Gold, die bei der Steuerung von Portfolio- und Währungsrisiken helfen könnten.
Drittens empfiehlt HSBC Private Bank, die Kraft des Einkommens zu nutzen. Bei festverzinslichen Anlagen bevorzugt die Bank Investment-Grade-Anleihen und Schwellenländeranleihen gegenüber Hochzinsanleihen. Infrastruktur- und Volatilitätsstrategien könnten ebenfalls zu stabileren Portfolioerträgen beitragen.
Chancen in Asien ergreifen
Die vierte Priorität richtet den Blick nach Asien. Das schnell wachsende KI-Ökosystem der Region biete überzeugende Möglichkeiten. HSBC Private Bank empfiehlt eine Barbell-Strategie, die das Engagement bei asiatischen Tech-Führern mit einem Fokus auf dividendenstarke Aktien und Qualitätsanleihen ausbalanciert.
Als globales Zentrum für Technologie-Hardware, größter Konsummarkt und Produktionsstandort sei die Region bestens positioniert, um vom KI-Investitionszyklus und innovationsgetriebenen Produktivitätsgewinnen zu profitieren. Die Bank sieht Festlandchina, Japan und Südkorea positiv - wegen innovationsgetriebenem Wachstum und Reformen der Unternehmensführung.
Auch Hongkong und Singapur stuft HSBC Private Bank positiv ein, da dort attraktive Bewertungen und hohe Dividendenrenditen lockten. Insgesamt biete Asien eine breite Palette an Anlagemöglichkeiten für Investoren, die sowohl Wachstum als auch Einkommen suchten.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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