BYD-Aktie zwischen Absatzflaute, Händlerausbau und Europa-Strategie

09.10.2025 12:17:00

Während die Verkaufszahlen von BYD in China erstmals seit Jahren nachgeben, treibt das Unternehmen gleichzeitig die Expansion seines Händlernetzes rasant voran.

• Absatzrückgang in China trifft BYD erstmals seit Langem schwer
• Händlernetz in Ungarn wird massiv ausgebaut
• Preiswettbewerb und Konkurrenzdruck durch Tesla & Co.

Absatz in China erstmals schwächer

Nachdem BYD in den letzten Jahren beständig neue Rekorde im Fahrzeugabsatz verbuchte, verzeichnete der Konzern im September 2025 erstmals seit längerer Zeit einen Rückgang: Mit rund 396.270 verkauften Fahrzeugen lag der Wert etwa 5,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Ursächlich dafür sind unter anderem verschärfter Wettbewerb im heimischen Markt sowie fortlaufende Preissenkungen: BYD hatte zuletzt mehrfach Rabatte auf Modelle angekündigt, was die Margen unter Druck setzte.

Analysten warnen, dass ein zu aggressiver Preiskampf langfristig nicht nachhaltig sein könnte und BYD stärker auf Effizienz und differenzierte Produktstrategien setzen muss.

Europa-Offensive: Ungarn im Fokus

Parallel zum Absatzrückgang in China zieht BYD entschlossen die Expansionsstrategie in Europa durch - mit Ungarn als zentralem Fundament. Das Unternehmen eröffnete jüngst einen neuen Flagship-Store und erhöhte die Zahl seiner Standorte in dem Land auf neun.

Im weiteren Verlauf des Jahres 2025 plant BYD laut eigenen Angaben, noch weitere neue Autohäuser in ungarischen Städten zu eröffnen - was das Vertriebsnetz deutlich stärken soll. Parallel entsteht in Szeged ein Pkw-Werk, dessen Produktion Ende 2025 starten soll.

Strategische Herausforderungen und Perspektiven

Der Ausbau des Händlernetzes und die Lokalisierung der Produktion in Europa sind essentielle Schritte, um EU-Zölle und Lieferkettenrisiken zu reduzieren. Gleichzeitig steht BYD unter erhöhtem Wettbewerbsdruck durch etablierte E-Auto-Hersteller sowie asiatische Herausforderer wie NIO, Xpeng oder Li Auto.

Doch trotz der Herausforderungen bleibt BYD eine bedeutende Größe im globalen E-Mobilitätsmarkt: Der Konzern präsentierte 2024 Gesamtverkäufe von über 4,27 Millionen Fahrzeugen und überholte damit zum ersten Mal - gemessen am Umsatz - Tesla.

Solide Performance

An der Heimatbörse in Hongkong zeigt sich die BYD-Aktie ebenfalls weiterhin robust. Seit Jahresbeginn hat sich das Papier um fast 25 Prozent verteuert. Am heutigen Donnerstag stand letztlich ein Aufschlag von 0,46 Prozent auf 110,20 Hongkong-Dollar an der Kurstafel.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Philip Lange / Shutterstock.com

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