Kraft-Heinz-Aktie nur der Anfang? Bei welchen Lebensmittelriesen Analysten Splitpotenzial sehen

21.07.2025 22:10:00

Die jüngsten Gerüchte um eine mögliche Aufspaltung von Kraft Heinz Co. haben eine Debatte über weitere Umstrukturierungen in der Lebensmittelindustrie ausgelöst.

• Analysten diskutieren über die Effektivität von Großfusionen in der Lebensmittelbranche
• Potenzielle Umstrukturierungen bei Kraft Heinz Co.
• Firmen wie PepsiCo und Campbell's werden als weitere Kandidaten genannt

Kraft Heinz als Auslöser für neue Strategiedebatte

Die Spekulationen um eine mögliche Aufspaltung von Kraft Heinz Co. haben die Diskussion über die Effizienz von Großfusionen in der Lebensmittelindustrie neu entfacht. Wie das Wall Street Journal berichtete, plane Kraft Heinz demnach die Ausgliederung eines großen Teils seines Lebensmittelsegments, während ein anderes Unternehmen Saucen und Aufstriche verwalten würde. Seit einiger Zeit sieht sich das Unternehmen einem verstärkten Wettbewerb, der wachsenden Beliebtheit gesundheitsbewusster Optionen und den Auswirkungen von GLP-1-Gewichtsverlustmedikamenten gegenüber, welche die Verbrauchergewohnheiten verändert haben.

Analysten sehen Aufspaltungspotenzial bei weiteren Branchengrößen

Robert Moskow, Analyst bei TD Cowen, betont in einer Kundennotiz, die MarketWatch vorliegt, vergangene Woche, dass große Fusionen in der Lebensmittelindustrie oft nicht erfolgreich waren, und Unternehmen mit fokussierteren Portfolios bessere Langzeiterfolge erzielen. Er argumentiert, dass die Anforderungen in unterschiedlichen Bereichen des Supermarktes, wie Kühlprodukte, Tiefkühlware, haltbare Lebensmittel und Snacks, stark variieren. Moskow sieht daher bei weiteren Unternehmen ein Potenzial für eine Wertschöpfung durch Umstrukturierungen. Insbesondere PepsiCo und Campbell's könnten seiner Meinung nach durch eine Aufspaltung Wert schaffen. Des Weiteren schlägt er vor, dass UTZ Brands eine gute Ergänzung für Campbell's Snacks wäre und die Marke Hidden Valley Ranch von Clorox in die Hände eines Lebensmittelunternehmens gehöre. Firmen wie ConAgra und General Mills sollten seiner Ansicht nach weiterhin Marken abstoßen, um ihre Portfolios zu optimieren. Moskow hatte bereits im April darauf hingewiesen, dass große Lebensmittelkonzerne während der Pandemie die Preise zu stark erhöht und dabei Qualität sowie Möglichkeiten für Premium-Angebote vernachlässigt hätten, wie es bei MarketWatch weiter heißt.

Branchenweite Trends und weitere Transaktionen

Arun Sundaram, Analyst bei CFRA, schließt sich der Meinung an, dass weitere Lebensmittelunternehmen dem Beispiel von Kraft Heinz folgen könnten, sollte sich eine Trennung dort bewahrheiten. Als Gründe nennt er die anhaltende Verkaufsschwäche und die schwachen Aktienbewertungen in der gesamten Branche, welche die Unternehmen zu Strategien zur Beschleunigung der Wertschöpfung drängen. Er weist auch darauf hin, dass neben hohen Preisen auch andere Faktoren wie der Einfluss von GLP-1-Gewichtsverlustmedikamenten und ein breiterer Verbraucherwechsel zu gesünderen Lebensmitteln eine Rolle spielen. Abseits potenzieller Aufspaltungen zeigen sich auch andere Umwälzungen in der Branche. Die privat geführte Mars Inc. bekundete bereits im vergangenen Jahr Interesse an der Übernahme von Kellanova, dem Eigentümer von Snackprodukten wie Cheez-Its. Im Jahr 2023 hatte Kellanova, damals noch als Kellogg bekannt, sein nordamerikanisches Cerealiengeschäft als WK Kellogg Co. abgespalten. Erst diesen Monat stimmte WK Kellogg wiederum der Übernahme durch den privat geführten Ferrero-Konzern zu, der für Produkte wie Ferrero Rocher bekannt ist.

Anders als bei der WK Kellog's-Aktie, die von den Übernahmegerüchten weit nach oben getrieben wurde, verbucht die Kraft Heinz-Aktie an der NASDAQ seit dem 10. Juli einen moderaten Aufschlag von rund 5 Prozent und beendete den Handel am vergangenen Freitag bei 27,82 US-Dollar. Das 52-Wochen-Hoch bei 36,53 US-Dollar, das im August 2024 erreicht wurde, ist somit noch ein Stück entfernt. Am Montag ging es dagegen um 1,22 Prozent runter auf 27,48 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: JHVEPhoto / Shutterstock.com, Scott Olson/Getty Images

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