NVIDIA-Aktie in Gefahr? Bank of England warnt vor scharfer Marktkorrektur im KI-Sektor

15.10.2025 23:18:00

Die Diskussion um eine potenzielle Überhitzung der KI-Branche wird von einer Einschätzung der BoE erneut befeuert. Auch der IWF mahnt zur Vorsicht. Im Zentrum der Debatte: NVIDIA.

• Bewertungen wirken laut BoE gestreckt, hohe Indexkonzentration macht Märkte anfällig
• Experten warnen vor abruptem Stimmungsumschwung, einige rechnen mit einem Drawdown
• NVIDIAs milliardenschwere KI-Deals schüren zunehmend Blasen-Sorgen

BoE schlägt Alarm: Überbewertete KI-Aktien und wachsende Risiken

Die Bank of England (BoE) warnt vor einem zunehmenden Risiko einer "scharfen Marktkorrektur", sollte die Euphorie um künstliche Intelligenz an Schwung verlieren. Einem Bericht von CNBC zufolge erscheinen Aktienbewertungen derzeit deutlich überzogen, besonders im Hinblick auf technologie-orientierte Unternehmen. Zunehmend problematisch sei die starke Konzentration im Markt: Die fünf größten Mitglieder des S&P 500 machen inzwischen fast 30 Prozent des Indexes aus. Das lässt die Märkte anfällig wirken, falls sich die Erwartungen an das KI-Wachstum abkühlen.

Auch Bloomberg bestätigt, dass die BoE in ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht eine deutliche Diskrepanz zwischen steigenden Kursen und einem unsicheren globalen Umfeld sieht. Unternehmen, deren Gewinne stark von zukünftigen KI-Investitionen abhängen, könnten dem Bericht zufolge besonders unter Druck geraten, sollte sich die Stimmung ändern.

Warum die Skepsis wächst

Mit ihrer Einschätzung ist die britische Notenbank nicht allein: Wie CNBC berichtet, warnte auch die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, vor überzogenen Marktwerten. Die aktuelle Euphorie um künstliche Intelligenz erinnere an die Dotcom-Zeit vor rund 25 Jahren, sagte sie. Ein plötzlicher Stimmungswechsel könne die Finanzmärkte empfindlich treffen.

Auch Goldman Sachs-Chef David Solomon zufolge steht eine mögliche Abkühlung bevor. In den kommenden zwei Jahren erwartet er eine deutliche Korrektur, da derzeit viel Kapital in Projekte fließe, die kaum Rendite bringen dürften. Gleichzeitig betonte Goldman Sachs-Analyst Peter Oppenheimer gegenüber Bloomberg, dass viele Tech-Werte wie NVIDIA zwar hoch bewertet seien, ihre Gewinne aber nach wie vor solide Grundlagen hätten. Demzufolge könne von einer klassischen Blase noch keine Rede sein.

NVIDIA: Milliarden-Deals mit Risiko

Der Chipriese spielt eine zentrale Rolle im KI-Hype. NVIDIA ist eng in milliardenschwere Deals mit KI-Unternehmen wie OpenAI verwickelt. Dabei fließt Kapital häufig in beide Richtungen: NVIDIA investiert in Start-ups, die das Geld wiederum für den Kauf von NVIDIA-Chips verwenden. Analysten sprechen von einer Art Kreislauffinanzierung, die die Bewertungen weiter in die Höhe treiben könnte.

Auch die Nachrichtenagentur Associated Press verweist auf diese engen Verflechtungen: NVIDIA-Chef Jensen Huang betonte, dass die Nachfrage nach seinen Chips weiter "exponentiell" wachse - selbst, wenn viele KI-Unternehmen wie OpenAI bislang keine Gewinne schreiben. Kritiker warnen, dass genau diese gegenseitigen Abhängigkeiten das Risiko einer Blasenbildung vergrößern könnten.

Nichts weiter als erste Warnzeichen?

Die Warnungen der BoE und des IWF reihen sich in eine wachsende Anzahl mahnender Stimmen ein - von US-Notenbankchef Jerome Powell bis hin zu Goldman Sachs-CEO David Solomon. NVIDIA steht dabei exemplarisch für die Chancen und Risiken des KI-Booms.

Noch stützen Unternehmenszahlen und eine steigende Nachfrage die Branche. Doch je mehr Geld im Kreislauf zwischen Investoren, Start-ups und Tech-Giganten zirkuliert, desto größer wird die Gefahr, dass aus Euphorie Übermut wird.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: shanneong / Shutterstock.com, Below the Sky / Shutterstock.com

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