Sorgen um US-Kreditmarkt belasten: Kräftige Talfahrt lässt DAX unter 24.000-Punkte-Marke absacken

17.10.2025 22:00:00

Negative Vorgaben aus Übersee belasteten den deutschen Aktienmarkt am Freitag und bescherten ihm einen Rutsch unter die runde Marke von 24.000 Punkten.

Der DAX eröffnete mit einem kräftigen Verlust von 1,81 Prozent bei 23.833,11 Punkten und blieb im Anschluss weiter tief im Minus unter der 24.000-Punkte-Marke. Hier schloss das Börsenbarometer den Freitag auch um 1,82 Prozent tiefer bei 23.830,99 Zählern.
Martin Utschneider, Analyst beim Broker Robomarkets bleibt aus charttechnischer Sicht dennoch weiter optimistisch: Die aktuelle Entwicklung sei zwar ernüchternd, "aber aus chart- und markttechnischer Sicht ist noch nichts Dramatisches passiert".

Rekordhoch rückt wieder in die Ferne

Erst am Donnerstg der vergangenen Woche (9. Oktober) hatte der DAX bei 24.771,34 Punkten ein neues Rekordhoch markiert. Letztlich war er an jenem Tag bei 24.611,25 Einheiten in den Feierabend gegangen, was zugleich ein neuer Rekord auf Schlusskursbasis war.

US-Vorgaben belasten - Sorgen um US-Kreditmarkt

Der US-Aktienmarkt war am Donnerstag nach dem Börsenschluss in Europa in die Verlustzone gerutscht. Die Bilanzqualität kleinerer Regionalbanken verschreckte die Anleger an der Wall Street, nachdem zwei Häuser Probleme mit Krediten bekanntgegeben hatten - und sorgt heute auch hierzulande für Abgabedruck. So hatten die Regionalbanken Zions Bancorp und Western Alliance von Problemen mit Kreditnehmern und faulen Krediten berichtet. So hatte Zions Bancorp einen Verlust von über 60 Millionen US-Dollar und Betrugsvorwürfe gegen eine Gruppe von Investmentfonds bekannt gegeben. Diese Enthüllungen lösten einen breiten Ausverkauf bei Bankaktien aus und führten zum schlechtesten Handelstag für den Sektor seit April. Händler sprechen von wachsenden Sorgen hinsichtlich des US-Kreditmarktes. Zwar handele es sich nicht um einen systemischen Kreditkollaps, aber um ein klares Warnsignal.

"Die Angst vor einer neuen Krise ist zurück. Und mit den Problemen der beiden Regionalbanken ist ein neuer potenzieller Krisenauslöser dazugekommen", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners laut "dpa-AFX". "Die Volatilität bei den Regionalbanken, kombiniert mit dem jüngsten Zusammenbruch des Subprime-Kreditgebers Tricolor Holdings, lässt Anleger an der allgemeinen Gesundheit der US-Kreditmärkte zweifeln", sagte auch NAB-Devisenstratege Rodrigo Catril laut "Dow Jones Newswires".

Anleger werden vorsichtiger

Noch vor etwas mehr als einer Woche war der DAX, vom KI-Boom getrieben, auf ein Rekordhoch von 24.771 Punkten geklettert. Der wieder verstärkt aufgeflammte Handelskonflikt zwischen den USA und China sorgte aber für eine Korrektur. Seither kämpfte das deutsche Börsenbarometer gegen ein weiteres Absacken an. Dass die Anleger vorsichtig sind, dürfte nicht überraschen, denn im bisherigen Jahresverlauf ist der DAX per Donnerstagsschluss bereits um knapp 22 Prozent gestiegen.

Geplantes Trump-Putin-Treffen für Anleger nur Randnotiz

Positiv zu werten sind die jüngsten Bemühungen von US-Präsidenten Donald Trump, den russischen Angriffskrieg zu beenden. Für Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt bei Netfonds, erscheint die Chance auf eine Beendigung des Konflikts zumindest greifbarer. Putin und Trump telefonierten zweieinhalb Stunden vor dem Trump-Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Freitag. Trump sprach von großen Fortschritten. Es wurde ein Gipfel zwischen Putin und Trump in Budapest verabredet. Für Anleger ist dies zum Wochenausklang aber eher nur eine Randnotiz.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

Bildquelle: Pavel Ignatov / Shutterstock.com, thodonal88 / Shutterstock.com

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