Lebensmittel retten statt verschwenden
"Retter-Tüte"
Um dem Lebensmittelmüll entgegenzuwirken, bietet Lidl seit 2023 die sogenannte "Retter-Tüte" an. Für wenige Euros erhalten Kundinnen und Kunden eine Tüte mit frischem Obst und Gemüse, das zwar äußerlich kleine Schönheitsfehler aufweist, aber vollkommen genießbar ist. Enthalten sind beispielsweise Produkte wie Champignons, Himbeeren, Bananen, Gurken oder Salat. Die Resonanz ist durchweg positiv: Kundinnen und Kunden berichten laut Testberichten von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und empfinden die Aktion als sinnvollen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung.
Auch Kaufland hat das Potenzial erkannt und bietet die "Retter-Tüte" seit Mai 2025 in allen Filialen deutschlandweit an. Eine Unternehmenssprecherin erklärt dazu: "Gemeinsam mit unseren Kunden wollen wir dafür sorgen, dass Lebensmittel gegessen und nicht weggeworfen werden". Das Sortiment entspricht ebenfalls dem von Lidl: Eine Mischung aus Obst- und Gemüse, die aus dem Sortiment genommen worden sind oder beschädigte Verpackungen haben.
"Too Good To Go"
Neben dem Einzelhandel setzt auch die Tech-Branche auf nachhaltige Lösungen. Die App "Too Good To Go" vernetzt Nutzerinnen und Nutzer mit Restaurants, Bäckereien, Cafés und Supermärkten, die am Ende des Tages überschüssige Lebensmittel zu einem reduzierten Preis abgeben. Bestellt wird bequem per App, die Abholung findet direkt im Laden statt. Die sogenannten "Magic Bags" enthalten eine Überraschungsauswahl an Speisen oder Produkten, die andernfalls im Müll gelandet wären. Die App wurde bereits in der TV-Sendung "Die Höhle der Löwen" vorgestellt und erfreut sich seither wachsender Beliebtheit.
Einfache Tipps
Um der Lebensmittelverschwendung im Alltag entgegenzuwirken, braucht es keine radikalen Maßnahmen - bereits kleine, bewusste Entscheidungen machen einen großen Unterschied. So hilft es, mit einer Einkaufsliste gezielt nur das zu kaufen, was wirklich benötigt wird, und damit Impulskäufe zu vermeiden. Auch die richtige Lagerung von Lebensmitteln trägt wesentlich dazu bei, ihre Haltbarkeit zu verlängern und weniger wegwerfen zu müssen. Reste lassen sich kreativ in neuen Gerichten verwerten - etwa in Suppen, Aufläufen oder Pfannengerichten. Zudem sollte das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mit einem Verfallsdatum verwechselt werden: Viele Produkte sind auch nach Ablauf noch problemlos genießbar, wenn sie sensorisch unauffällig sind. Wer darüber hinaus Lebensmittel nicht selbst verbrauchen kann, hat mit Plattformen wie Foodsharing die Möglichkeit, sie mit anderen zu teilen - digital organisiert und lokal umgesetzt. Diese einfachen Maßnahmen zeigen: Jeder kann im Alltag aktiv dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Redaktion finanzen.net
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