Stabilität trifft Renditechance: So funktioniert die Core-Satellite-Strategie

03.06.2025 23:00:00

Mit der Core-Satellite-Strategie verbinden Anleger Stabilität mit gezielten Renditechancen. Doch der Mix aus breit gestreutem Kerninvestment und flexiblen Satelliten kann auch Risiken bergen.

• Kombi aus stabilen Investments und flexiblen Chancenpositionen
• Solide Grundrendite als Ziel
• Kosten können eingespart werden

In der Welt der Geldanlage stehen Anleger oft vor der Frage, wie sie Sicherheit mit Renditechancen vereinen können. Eine Antwort darauf kann die sogenannte Core-Satellite-Strategie bieten - ein strukturierter Ansatz, der auf eine Kombination aus stabilen Basisinvestments und flexiblen Chancenpositionen setzt. Besonders für Privatanleger, die langfristig Vermögen aufbauen möchten, scheint diese Methode zunehmend an Bedeutung zu gewinnen.

Das Prinzip: Kern und Satelliten

Das Herzstück der Strategie ist der sogenannte Core, also der Kern des Portfolios. Dieser soll möglichst breit gestreut und kostengünstig sein. Häufig werden dafür Exchange Traded Funds (ETFs) auf globale Aktienindizes wie den MSCI World oder den FTSE All-World genutzt. Ziel des Core ist es, eine solide Grundrendite zu erwirtschaften - unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen.

Ergänzt wird der Core durch Satelliten-Investments. Diese kleineren, gezielteren Positionen setzen auf bestimmte Branchen, Regionen oder Megatrends - etwa Technologie, erneuerbare Energien oder Schwellenländer. Die Satelliten sollen zusätzliche Renditechancen erschließen und erlauben es Anlegern, individuelle Marktmeinungen umzusetzen, ohne das gesamte Portfolio zu gefährden.

Ein klassisches Verhältnis zwischen Core und Satelliten ist 80 zu 20 - wobei der Kern 80 Prozent des Anlagevolumens ausmacht. Je nach Risikoneigung kann dieser Anteil jedoch variieren.

Vorteile: Diversifikation und Kontrolle

Ein wesentlicher Vorteil der Core-Satellite-Strategie ist ihre hohe Diversifikation. Während der Core das Fundament bildet, können die Satelliten flexibel auf Marktveränderungen reagieren. Dadurch lässt sich das Risiko besser steuern, ohne auf Renditechancen zu verzichten.

Zudem ist die Strategie kosteneffizient. Da der Hauptteil des Kapitals in günstige ETFs investiert wird, bleiben laufende Gebühren gering. Gleichzeitig behalten Anleger die Kontrolle über ihre Investments und können ihre Satelliten regelmäßig anpassen oder austauschen.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Core-Satellite-Strategie dürfte sich insbesondere für Anfänger eignen, die schrittweise Erfahrung mit verschiedenen Märkten sammeln möchten.

Nachteile und Stolperfallen

Trotz der vielen Vorteile birgt der Ansatz auch Risiken. Ein häufiger Fehler ist die mangelnde Diversifikation innerhalb der Satelliten. Wer zu viele Positionen in derselben Branche oder Region hält, läuft Gefahr, Klumpenrisiken einzugehen.

Auch das Rebalancing, also die regelmäßige Wiederherstellung der ursprünglichen Portfolioverteilung, wird oft vernachlässigt. Wird der Core zu stark verwässert, verliert die Strategie an Stabilität. Zudem kann ein zu aktives Management - etwa durch häufige Umschichtungen in den Satelliten - die Kosten und steuerliche Belastung erhöhen.

Wichtig ist außerdem, die eigenen Anlageziele und die Risikotoleranz klar zu definieren. Wer sich von kurzfristigen Trends verleiten lässt, riskiert, die langfristige Ausrichtung seines Portfolios aus den Augen zu verlieren.

Eine Strategie mit Struktur

Die Core-Satellite-Strategie ist kein Wundermittel - kann aber ein solider Rahmen für den langfristigen Vermögensaufbau sein. Sie kombiniert die Stabilität eines breit gestreuten Kerns mit der Flexibilität gezielter Einzelideen. Wer die Grundprinzipien versteht, typische Fehler vermeidet und diszipliniert agiert, könnte von dieser ausgewogenen Anlagestrategie nachhaltig profitieren.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Imagentle / Shutterstock.com, zhaoliang70 / Shutterstock.com

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