Novo Nordisk-Aktie erholt sich: So reagieren Analysten auf den CEO-Abgang

19.05.2025 20:32:00

Novo Nordisk hat mit Konsequenzen in der Führungsetage auf die aktuellen Herausforderungen reagiert. Das sagen Analysten.

• Schwaches Quartal und gesenkte Jahresziele belasten Novo Nordisk
• CEO-Rücktritt als Reaktion auf Kursverfall
• Analysten werten Führungswechsel übrwiegend positiv

Schwaches Geschäft, schwache Kursentwicklung: Für Novo Nordisk lief es in den letzten Monaten alles andere als rund. Bei der Veröffentlichung der jüngsten Quartalsbilanz wurden die Jahresziele gesenkt, für 2025 rechnet das Unternehmen nur noch mit einem Umsatzwachstum von 13 bis 21 Prozent statt 16 bis 24 Prozent. Der operative Gewinn dürfte um 16 bis 24 Prozent zulegen, bisher standen hier plus 19 bis 27 Prozent im Plan.

Dabei ist es insbesondere die zunehmende Konkurrenz auf den Markt für Adipositas-Medikamente, die dem dänischen Arzneimittelhersteller zu schaffen macht. Mit Eli Lilly hat Novo Nordisk einen großen Rivalen auf dem US-Markt, hinzu kommen billigere Kopien der Novo Nordisk-Bestseller, die von einigen US-Apotheken hergestellt werden.

Für die Novo Nordisk-Aktie allesamt negative Aussichten, seit Jahresstart verlor der Anteilsschein in Dänemark rund ein Drittel an Wert, auf Sicht der letzten zwölf Monate ging es sogar um mehr als die Hälfte nach unten.

Chefwechsel soll die Wende bringen

Verantwortlich für die schwache Entwicklung macht man bei den Dänen dabei vor allem die Konzernführung und zog daher am Freitag entsprechende Konsequenzen: Novo Nordisk-CEO Lars Fruergaard Jørgensen kündigte seinen Rücktritt an, der "in gegenseitigem Einvernehmen mit dem Vorstand" und "vor dem Hintergrund aktueller Marktunsicherheiten" erfolge, hieß es in einer Pressemitteilung. Dass der Abgang aber wohl von Seiten des Unternehmens initiiert wurde, wird aus einem anderen Teil der Mitteilung deutlich: Dort heißt es, dass "der Vorstand gemeinsam mit der Novo Nordisk Foundation" zu dem Schluss gekommen sei, dass eine beschleunigte Nachfolgeregelung im Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre sei. Der Rücktritt des CEO erfolge im Lichte der aktuellen Herausforderungen an den Kapitalmärkten und der jüngsten Entwicklung der Novo Nordisk-Aktie, heißt es in der Unternehmensmitteilung weiter.

Aktie verliert - und erholt sich wieder

An den Kapitalmärkten reagierten die Anleger zunächst geschockt auf die Nachricht und schickten die Novo Nordisk-Aktie abwärts. Schlussendlich hielt sich das Minus aber mit 1,8 Prozent auf 426,55 dänische Kronen in Grenzen. Zum Wochenstart schien die Nachricht dann endgültig verdaut, der Anteilsschein gewann in Kopenhagen letztlich 2,85 Prozent auf 438,70 DKK.

So bewerten Analysten die Chef-Entscheidung

Dass Anleger mit etwas Abstand verhalten positiv auf die Chef-Entscheidung reagieren, könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass einige Analysten den Schritt für positiv halten. JPMorgan etwa hat sein "Overweight"-Rating für die Novo Nordisk-Aktie beibehalten und auch das Kursziel von 1.000 DKK unverändert belassen. Zwar komme der angekündigte Rücktritt von Unternehmenschef Lars Fruergaard Jorgensen unerwartet, schrieb Richard Vosser in einer am Freitag vorliegenden Reaktion. Diesem Schritt und dem Wechsel von Lars Rebein Sorensen - Jorgensens Amtsvorgänger und derzeitiger Vorsitzender der Novo Nordisk Foundation - in den Vorstand sei aber offenbar eine einvernehmliche Einigung vorausgegangen. Demnach liege ein Wechsel im Management im Interesse des Pharmakonzerns und seiner Aktionäre nach den Herausforderungen des Marktes in letzter Zeit. Novo Nordisk habe das Vertrauen in die aktuellen Geschäftspläne bekräftigt und betont, dass die Strategie unverändert bleibe, so der Experte zuversichtlich.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: JHVEPhoto / Shutterstock.com, Novo Nordisk

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