KI-Aktien wie NVIDIA boomen: Doch dieser CEO verfolgt den Gegentrend - und gewinnt
• CEO Ari Emanuel bezeichnet KI-generierten Content als ultimative Form von Durchschnittlichkeit
• Paramount-Deal sichert UFC durchschnittlich 1,1 Milliarden US-Dollar pro Jahr über sieben Jahre
• Strategie fokussiert auf nicht-reproduzierbare Live-Events statt digitalen Content
Die "Anti-KI-Wette": Echte Erlebnisse statt virtuelle Inhalte
Ari Emanuel, CEO von TKO Group Holdings, hat eine klare Vision für die Zukunft seines Unternehmens. Wie aus einem aktuellen Interview im Podcast "Invest Like the Best" hervorgeht, verfolgt er bewusst eine Strategie gegen den KI-Trend. Seine Überzeugung: In einer KI-getriebenen Welt, in der die Grenzkosten für die Erstellung digitaler Inhalte gegen Null gehen, werden Verbraucher zunehmend bereit sein, für echte Live-Erlebnisse einen Premium-Preis zu zahlen.
Emanuel äußert sich sehr kritisch gegenüber KI-generiertem Content und sieht darin die ultimative Form von Durchschnittlichkeit. Seine These basiert darauf, dass die Fähigkeit der KI, endlos Inhalte zu produzieren und zu reproduzieren, die Barrieren um die Content-Erstellung einreißen wird. In diesem Szenario werden laut Emanuel Marken und geistiges Eigentum entscheidend. Der CEO betont, dass er sich nicht auf Algorithmen, Rechenzentren oder Chip-Technologie konzentriere, sondern darauf verstehe, großartige Live-Events zu kreieren, diese zu monetarisieren und ein herausragendes Nutzererlebnis zu schaffen.
TKO Group Holdings: Ein Imperium aus Live-Entertainment
TKO Group Holdings entstand 2023 durch eine Fusion, die Marken wie UFC (Ultimate Fighting Championship), WWE (World Wrestling Entertainment) und die Sportmarketing-Agentur IMG unter einem Dach vereinte. Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 36 Milliarden US-Dollar hat sich das Unternehmen als Premium-Player im Sport- und Entertainment-Bereich etabliert. Wie aus den aktuellen Quartalszahlen des Unternehmens hervorgeht, erwartet TKO für das Gesamtjahr 2025 einen Umsatz zwischen 4,69 und 4,72 Milliarden US-Dollar.
Die Strategie des Unternehmens konzentriert sich darauf, unvergessliche Live-Erlebnisse zu schaffen statt endlos Content zu produzieren. Emanuel verweist auf das Beispiel von Tiger Woods: Als dieser noch aktiv spielte, klatschten die Zuschauer zunächst nur, wenn er gewann. Mit fortschreitender Technologie begannen die Menschen jedoch, ihre Telefone zu zücken und zu filmen, weil sie das Live-Erlebnis festhalten wollten. Genau diese Kombination aus physischer Präsenz und dem Wunsch, Teil eines besonderen Moments zu sein, bildet das Fundament von TKOs Geschäftsmodell.
Die jüngsten Finanzergebnisse unterstreichen die Wirksamkeit dieser Strategie. Im dritten Quartal 2025 erzielte TKO einen Umsatz von 1,12 Milliarden US-Dollar und ein bereinigtes EBITDA von 360,2 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen hat seine Jahresprognose bereits mehrfach angehoben - ein Zeichen für das anhaltende Momentum. Besonders bemerkenswert sind die Medienrechte-Deals: Im August 2025 sicherte sich UFC einen siebenjährigen Vertrag mit Paramount im Wert von durchschnittlich 1,1 Milliarden US-Dollar jährlich, während WWE einen fünfjährigen Deal mit ESPN über durchschnittlich 325 Millionen US-Dollar pro Jahr abschloss.
Der Gegentrend zum KI-Hype
Während die gesamte Tech-Welt über Künstliche Intelligenz spricht und Unternehmen wie NVIDIA von der KI-Revolution profitieren, positioniert sich Emanuel bewusst als Gegenpol. Seine Strategie ist nicht anti-technologisch - TKO nutzt natürlich moderne Technologie für Marketing, Streaming und Distribution. Doch der Kern des Geschäftsmodells bleibt analog: Menschen wollen andere Menschen in Echtzeit erleben, sei es beim Wrestling, beim Mixed Martial Arts oder bei anderen Sportevents.
Diese Fokussierung auf das Authentische und Nicht-Reproduzierbare könnte sich als weitsichtig erweisen. In einer Zeit, in der KI zunehmend in der Lage ist, Texte, Bilder, Videos und Musik zu generieren, steigt für viele der Wert dessen, was nicht digital repliziert werden kann. Ein Live-Event mit zehntausenden Zuschauern, die gemeinsam einen emotionalen Moment erleben, lässt sich nicht durch einen Algorithmus ersetzen.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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