Welche Marken besonders oft mit Schnäppchen im Supermarkt aufwarten

18.12.2025 03:20:33

Deutsche Verbraucher profitieren von zahlreichen Sonderangeboten im Handel, auch wenn sich die Aktionslandschaft verändert hat. Eine aktuelle Analyse zeigt deutliche Unterschiede bei der Häufigkeit von Schnäppchen verschiedener Marken - und deckt interessante Strategien im Lebensmitteleinzelhandel auf.

Coca-Cola dominiert mit großem Abstand die Aktionslandschaft

Coca-Cola führt das Ranking der am häufigsten beworbenen Marken in Deutschland mit beeindruckendem Vorsprung an. Wie aus der Auswertung des Angebotsportals Marktguru für die Deutsche Presse-Agentur hervorgeht, war die Getränkemarke im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 1.823 Mal in den Werbeprospekten der Händler zu finden. Damit tauchte Coca-Cola fast dreimal so oft im Angebot auf, wie der Zweitplatzierte.

Die Studie basiert auf der Analyse von rund 1,83 Millionen Prospektangeboten zwischen Januar 2024 und Ende Juni 2025 und berücksichtigt alle großen Handelsketten - von Supermärkten und Discountern bis hin zu Bau- und Getränkemärkten. Bei der Zählung flossen sowohl reine Cola-Kästen als auch Mischkästen mit anderen Softdrink-Sorten wie Fanta, Sprite und Lift ein, jeweils in der klassischen und Zero-Variante.

Florian von Salzen, Geschäftsführer von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland, erklärt gegenüber gmx.net die Strategie hinter der hohen Aktionsfrequenz: "Coca-Cola-Getränke bringen Menschen in den Markt, sorgen für Umsatz und Marge beim Händler - und das insbesondere in Angebotsaktionen." Diese Aktionen würden gemeinsam mit dem Handel geplant und seien bewusst als Kundenmagnet eingesetzt. Bereits 2024 war Coca-Cola die Marke mit den meisten Sonderangeboten, was die kontinuierliche Marktführerschaft in diesem Bereich unterstreicht.

Biermarken ringen um Aufmerksamkeit im umkämpften Markt

Auf den Plätzen zwei bis fünf des Rankings folgen ausschließlich Getränkemarken, wobei Biermarken eine besonders starke Präsenz zeigen. Krombacher erreichte mit 641 Aktionen den zweiten Platz, dicht gefolgt von Veltins mit 639 Sonderangeboten. Bitburger landete mit 593 Aktionen auf dem vierten Rang, während Gerolsteiner als einzige Nicht-Biermarke in den Top 5 mit 574 Angeboten den fünften Platz belegte.

Diese hohe Aktionsfrequenz bei Biermarken spiegelt sich auch in den Warengruppen wider: Bier war im ersten Halbjahr 2025 mit 12.353 Sonderangeboten die am häufigsten beworbene Produktkategorie im Lebensmitteleinzelhandel. Dahinter folgten Wasser mit 9.013 und die Kategorie Schinken und Bauchspeck mit 6.898 beworbenen Angeboten.

Allerdings ist die Bierbranche über diese Entwicklung nicht erfreut. Der Deutsche Brauerbund kritisiert den "ruinösen Preiskampf der vier großen Handelskonzerne" und stellt infrage, "ob sie Bier die Wertschätzung einräumen, die es verdient", wie Hauptgeschäftsführer Holger Eichele im Gespräch mit der dpa erklärt. Aus Brauerkreisen heißt es jedoch, dass Bier als "Verkaufsmagnet" fungiere: "Dann kommt auch der Familienvater mit zum Wochenendeinkauf - und dann wird der Einkaufswagen auch noch mit anderen Sachen gefüllt."

Rückläufige Angebotszahlen bei steigenden Preisen

Trotz der weiterhin hohen Zahl an Sonderangeboten zeigt die Marktguru-Analyse einen bemerkenswerten Trend: Die Gesamtzahl der Aktionen geht deutlich zurück. Von Januar bis Juni 2025 wurden 14 Prozent weniger Angebote gezählt als im Vorjahreszeitraum. Besonders stark war der Rückgang bei Produkten, die gleichzeitig deutliche Preissteigerungen erfahren haben.

Wie aus dem Bericht von Lebensmittelpraxis.de hervorgeht, waren seltener beworbene Warengruppen neben Rindfleisch und Milch unter anderem Bohnenkaffee, Schokolade und Butter. Für diese Produkte mussten Verbraucher zum Auswertungszeitpunkt deutlich mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass Hersteller und Händler bei stark gestiegenen Einkaufspreisen weniger bereit sind, tiefe Rabatte zu gewähren.

Die Branche kämpft generell mit sinkender Nachfrage, was Unternehmen unter Druck setzt, Absatz und Auslastung durch vermehrte Sonderangebote zu steigern, erklärt Philipp Hennerkes, Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels. Gleichzeitig haben sich viele Kunden an regelmäßige Aktionen gewöhnt und greifen vor allem dann zu, wenn ihre bevorzugten Produkte im Angebot sind. Laut NIQ-Marktforscher Marcus Strobl kaufen Konsumenten etwa zwei Drittel des Flaschenbiers der großen Pilsmarken nur während Aktionen ein.

Mit den kürzlich von Krombacher und Veltins angekündigten Preiserhöhungen dürfte der Abstand zwischen Standard- und Aktionspreis im Handel weiter zunehmen, was die Bedeutung von Sonderangeboten für preisbewusste Verbraucher noch verstärken könnte. Die Entwicklung zeigt, dass Schnäppchenjagd im deutschen Lebensmittelhandel auch 2025 ein wichtiger Faktor beim Einkaufsverhalten bleibt.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Lisa S. / Shutterstock.com, Shutterstock / Eez, Yulia Grigoryeva / Shutterstock.com

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