Goldpreis: Hochspannung vor US-Inflationsdaten
von Jörg Bernhard
Während die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen sich nahe ihrem höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen notieren, verharrt der Dollarindex unweit eines Fünfwochentiefs gegenüber wichtigen Währungen, wodurch Gold für Käufer außerhalb der USA etwas günstiger wird. Vom US-Arbeitsmarkt kommen derzeit keine einheitlichen Signale. So fielen z.B. die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe mit 191.000 auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren und unterschritten damit die Prognose von 220.000 Anträgen deutlich. Der ADP-Monatsbericht fiel hingegen ausgesprochen negativ aus, da sich die privaten Beschäftigtenzahlen im November um 32.000 reduziert haben. Dies stellte den stärksten Rückgang seit mehr als zweieinhalb Jahren dar. Nun warten die Marktakteure auf die Zinsentscheidung der Fed (Mittwoch). Unter Ökonomen und mit Blick auf das FedWatch-Tool der CME Group gilt eine Zinssenkung um 25 Basispunkte als wahrscheinlichstes Szenario.
Am Freitagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit etwas höheren Notierungen. Bis 8.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Februar) um 12,90 auf 4.255,90 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Erholung gerät ins Stocken
Vor dem Wochenende steuert der Ölpreis auf den zweiten Wochengewinn in Folge zu, unterstützt durch die erwartete Zinssenkung der US-Notenbank, zunehmende Spannungen zwischen den USA und Venezuela sowie stockende Friedensgespräche in Moskau. Grundsätzlich droht aber nach wie vor ein Überangebot an Öl. So hat z.B. Saudi-Arabien laut einer Reuters-Nachricht die Januar-Verkaufspreise für die Sorte Arab Light nach Asien auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gesenkt, was als Indiz für eine bestehende Überversorgung interpretiert wird. Außerdem wird gegen 19.00 Uhr die im Ölsektor tätige US-Dienstleistungsfirma Baker Hughes ihren Wochenbericht über die nordamerikanischen Bohraktivitäten kommunizieren und dadurch für erhöhte Aufmerksamkeit an den Energiemärkten sorgen.
In der vergangenen Woche wurde bei US-Ölbohranlagen ein Rückgang von 419 auf 407 gemeldet.
Am Freitagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,08 auf 59,59 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,01 auf 63,25 Dollar zurückfiel.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: ded pixto / Shutterstock.com