Goldpreis: Höchster Stand seit drei Wochen
von Jörg Bernhard
Am Montag verabschiedete der US-Senat eine Vereinbarung, die die Bundesfinanzierung wieder ermöglichen und den längsten Regierungsstillstand der US-Geschichte beenden soll. Wichtige Konjunkturindikatoren wie der Arbeitsmarktbericht waren aufgrund des Shutdowns verzögert worden. Eine Wiedereröffnung der Regierung in den kommenden Tagen dürfte mehr Klarheit über die wirtschaftlichen Aussichten und die künftige Geldpolitik der Fed bringen. In der Vorwoche zeigten Daten, dass die US-Wirtschaft im Oktober Arbeitsplätze verlor, insbesondere in den Bereichen öffentlicher Dienst und Einzelhandel. Außerdem sank das Verbrauchervertrauen Anfang November auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren - vor allem wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit durch den Shutdown. Laut dem FedWatch-Tool der CME Group wird an den Finanzmärkten derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 63 Prozent gerechnet, dass die Fed im Dezember den Leitzins um 25 Basispunkte senkt. Der kürzlich von Trump zum Fed-Gouverneur berufene Stephen Miran sprach sich am Montag sogar für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte aus und verwies auf sinkende Inflation und steigende Arbeitslosigkeit.
Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit steigenden Notierungen. Bis 7.30 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 20,80 auf 4.142,80 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Leicht negative Stimmung
Im frühen Dienstagshandel wogen Sorgen über ein Überangebot schwerer als die Unsicherheit über die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil sowie der Optimismus über Fortschritte bei der Wiedereröffnung der US-Regierung. Der längste Regierungsstillstand in der US-Geschichte könnte noch in dieser Woche enden. Da die Produktion der OPEC+-Staaten weiter zunimmt, herrscht an den Ölmärkten derzeit dennoch eine tendenziell negative Stimmung. Zu Monatsbeginn hatten diese Förderländer beschlossen, ihre Förderziele für Dezember um 137.000 Barrel pro Tag zu erhöhen - wie bereits im Oktober und November. Für das erste Quartal des kommenden Jahres wurde sogar eine Pause bei weiteren Produktionsausweitungen vereinbart.
Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit schwächeren Notierungen. Bis gegen 7.30 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,25 auf 59,88 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,24 auf 63,82 Dollar zurückfiel.
Redaktion finanzen.net
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