Goldpreis: Leichte Gewinnmitnahmen nach Rekordfahrt
von Jörg Bernhard
Geopolitische Risiken haben nachgelassen nachdem am gestrigen Mittwoch Israel und die Hamas dem Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen zugestimmt hatten. Keinen sonderlich großen Einfluss hatte indes das am Vorabend veröffentlichte Fed-Protokoll. Dieses war dadurch gekennzeichnet, dass die Mitglieder der US-Notenbank Fed der Ansicht waren, dass die Risiken für den US-Arbeitsmarkt hoch genug seien, um eine Zinssenkung zu rechtfertigen, sie aber angesichts der hartnäckigen Inflation weiterhin vorsichtig bleiben wollen. Nach wie vor gehen die Marktakteure mehrheitlich davon aus, dass am 29. Oktober und am 10. Dezember Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte erfolgen werden. Laut FedWatch-Tool des US-Terminbörsenbetreibers CME Group belaufen sich die Wahrscheinlichkeiten hierfür auf 92,5 bzw. 78,6 Prozent.
Am Donnerstagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 12,10 auf 4.058,40 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Geopolitische Risikoprämie sinkt
Die oben erwähnte Einigung zum Beenden des Gaza-Kriegs führten beim Ölpreise im frühen Donnerstagshandel zu einer nachgebenden Tendenz, während die Stärke des Dollars die Rohstoffpreise zusätzlich belastete. Außerdem wies der am Mittwochnachmittag veröffentlichte Wochenbericht der US-Energiebehörde EIA mit 3,72 Mio. Barrel ein stärker als erwartetes Lagerplus aus und belastete dadurch die Stimmung zusätzlich. Für den Nachmittag sind die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe angekündigt. In der Woche zuvor fiel die Bekanntgabe aufgrund des US-Shutdowns allerdings aus. Das heißt: Ohne aktuelle Konjunkturindikatoren vollzieht die Fed derzeit einen "geldpolitischen Blindflug".
Am Donnerstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,07 auf 62,62 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,12 auf 66,37 Dollar anzog.
Redaktion finanzen.net
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