Goldpreis: Nahe am Zweiwochenhoch
von Jörg Bernhard
Daten vom Dienstag zeigten, dass die US-Einzelhandelsumsätze im September gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent (August: +0,6 Prozent) und damit weniger stark gestiegen waren als erwartet. Im Jahresvergleich legte der Produzentenpreisindex (PPI) um 2,7 % zu - ebenso wie im August. Wichtig zu wissen: Diese Zahlen sind alles andere als aktuell. In dieses Bild passen die in den vergangenen Tagen zu hörenden relativ "taubenhaften" Kommentare von Fed-Notenbankern. Der Dollar fiel auf den niedrigsten Stand seit einer Woche, da Anleger darauf wetteten, dass der als führender Kandidat für den nächsten Fed-Vorsitz gehandelte Kevin Hassett die Geldpolitik möglicherweise stärker in die expansive Richtung lenken könnte, was Gold für Käufer anderer Währungen günstiger macht und zu einem Verharren der Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf dem niedrigsten Stand seit einer Woche geführt hat. Außerdem sagte US-Finanzminister Scott Bessent am gestrigen Dienstag, das Zinssystem der Fed komme zunehmend an seine Grenzen und müsse vereinfacht werden. Auch dies spricht vermutlich eher für als gegen Gold, schließlich dürfte ein wachsender Einfluss auf die US-Geldpolitik eher der Krisenwährung Gold als der Noch-Weltleitwährung Dollar nutzen. Neue Impulse könnte der Goldpreis am Nachmittag erfahren, wenn die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe, der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter (September) und der Chicago-Einkaufsmanagerindex (November) veröffentlicht werden.
Am Mittwochmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit etwas höheren Notierungen. Bis 8.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 7,80 auf 4.147,80 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Versuch einer Bodenbildung
Nach dem Markieren eines Vierwochentiefs zeigte sich der Ölpreis im frühen Mittwochshandel leicht erholt. Angesichts der gestiegenen Chancen auf einen Friedensplan in der Ukraine besteht aber weiterhin erhebliches Abwärtspotenzial. Begünstigt wurde die leichte Erholungstendenz zudem durch den vom American Petroleum Institute gemeldeten höher als erwarteten Lagerrückgang um 1,9 Millionen Barrel. Neue Impulse könnte der für den Nachmittag angekündigte "offizielle" Wochenbericht der US-Energiebehörde EIA (16.30 Uhr) liefern. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten sollen sich die gelagerten Ölmengen in der vergangenen Woche um 1,9 Millionen Barrel reduziert haben.
Am Mittwochmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit leicht erholten Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,14 auf 58,09 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,15 auf 61,95 Dollar anzog.
Redaktion finanzen.net
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