Goldpreis: Rückenwind dank Dollarschwäche und Renditerückgang
von Jörg Bernhard
Geholfen hat dem gelben Edelmetall vor allem der schwächere US-Dollar sowie fallende Renditen auf US-Staatsanleihen. Hintergrund sind abnehmende geopolitische Spannungen: US-amerikanische und iranische Vertreter wollen sich kommende Woche treffen, um Teherans Atomprogramm einzudämmen und die Lage im Nahen Osten zu entspannen. Zwar scheint der Waffenstillstand zwischen Iran und Israel weiterhin zu halten, doch bestehen Zweifel an seiner langfristigen Stabilität. Unterdessen zeigte sich US-Notenbankchef Jerome Powell am zweiten Tag seiner Anhörung vor Vertretern der US-Politik vorsichtig. Zwar könne die Fed inflationsbedingte Effekte durch neue Zölle bewältigen, doch sei sie noch nicht bereit für Zinssenkungen - trotz politischen Drucks. Am Nachmittag stehen nun wichtige Konjunkturdaten zur Bekanntgabe an: Neue Impulse könnte der Goldpreis durch den Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter und den endgültigen Zahlen zum Wachstum der US-Wirtschaft in Q1 (beide 14.30 Uhr) erfahren.
Am Donnerstagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit anziehenden Notierungen. Bis 7.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 6,70 auf 3.349,80 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Rohölbestände auf Elfjahrestief
Anzeichen für eine robuste US-Ölnachfrage lieferte der gestrige EIA-Wochenbericht: Die Rohölbestände sanken nämlich um 5,8 Mio. Barrel - und damit stärker als erwartet - auf den niedrigsten saisonalen Stand seit elf Jahren. Außerdem erreichten die Lager in Cushing ein Tief wie zuletzt im Februar. Der Blick richtet sich nun auf das OPEC+-Treffen am 6. Juli, bei dem die Förderpolitik für August festgelegt wird. Zudem hatte US-Präsident Trump erneut seine Politik des "maximalen Drucks" gegenüber dem Iran bekräftigt, einschließlich Exportbeschränkungen für iranisches Öl, und sorgte dadurch für zusätzliches Kaufinteresse.
Am Donnerstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit etwas höheren Notierungen. Bis gegen 7.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,24 auf 65,16 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,33 auf 66,76 Dollar anzog.
Redaktion finanzen.net
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