DHL-Aktie gibt nach: DHL erhöht ab 1. Juli Preise für Privat-Pakete ins Ausland
Einem Unternehmenssprecher zufolge haben die Preiserhöhungen nichts mit der aktuellen Zolldiskussion zu tun, sondern stehen im Zusammenhang mit höheren Kosten im Segment Post & Paket Deutschland. Diese sollen zum Teil dadurch abgefedert werden. Wie bekannt, will DHL die Profitabilität im Segment Post & Paket Deutschland steigern.
Gründe sind "deutlich gestiegene Lohn-, Transport- und Zustellkosten", wie der Bonner Logistikkonzern mitteilte. So hätten sich "die Endvergütungen der Zustellpartner im Ausland im Rahmen der Bestimmungen des Weltpostvereins erhöht", und die Transportkosten seien insbesondere für Straßentransporte gestiegen. Zudem gebe es höhere Anforderungen und damit auch einen größeren Aufwand für das Handling internationaler Sendungen, die per Flugzeug transportiert werden.
Zum Beispiel kostet künftig ein DHL Päckchen XS, das von Deutschland in andere EU-Länder versandt wird, 6,99 Euro anstatt 6,49. Ein DHL Päckchen M, das nach Asien versandt wird, kostet in der Filiale 22,99 Euro anstatt 19,99 Euro, der Online-Preis beträgt 21,49 Euro anstatt 18,49. Ein Päckchen gleicher Größe M, das nach Nord-, Mittel- oder Südamerika versandt wird, kostet künftig in der Filiale 23,99 Euro anstatt 19,99, der Online-Preis beträgt 22,49 anstatt 18,49 Euro.
Die Bundesnetzagentur habe die Preisänderungen bereits genehmigt. Sie beziehen sich laut Mitteilung nur auf den Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland, nicht auf Produkte von DHL Express.
Insgesamt sollen die Paketpreise für die verschiedenen Länder-Zonen unterschiedlich und "noch stärker kostenorientiert" angepasst werden. Auch teilt DHL Päckchen nun in dieselben Länder-Zonen ein, die es bereits für Pakete gibt. Neu ist ab 1. Juli ein ausschließlich online erhältliches Paket bis 2 kg für den Nicht-EU-Versand. Diese Gewichtsstufe gebe es bisher nur für Pakete innerhalb Deutschlands und in die EU. Neu ist auch eine Begrenzung des Höchstgewichts von internationalen Paketen auf 30 kg, da die meisten Empfangsländer gemäß Weltpostvertrag nur dieses maximale Gewicht akzeptieren. In einigen Zonen und Gewichtsstufen bleiben die Paketpreise stabil. Im innerdeutschen Versand erhöht DHL die Preise für "Pluspäckchen" und den Versand als Rolle.
DHL-Aktien gaben via XETRA am Montag schließlich um 0,36 Prozent nach auf 39,23 Euro.
DOW JONES
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