Startup-Pleiten 2025: Diese Unternehmen hat es bereits erwischt
Besonders hart traf es den Münchner Flugtaxi-Entwickler Lilium. Das Unternehmen, das in den vergangenen Jahren rund 1,5 Milliarden Euro einsammelte, musste bereits zum zweiten Mal Insolvenz anmelden. Wie deutsche-startups.de berichtet, scheiterte eine geplante Rettung durch das Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation an einer ausbleibenden Finanzspritze. Der Fall Lilium steht sinnbildlich für die Ernüchterung im einst gefeierten Mobilitätssektor. Laut einem Bericht der dpa hat das Unternehmen bereits Patente an US-Konkurrenten verkauft.
Auch das Berliner InsurTech Element, das 150 Millionen Euro Kapital erhielt, musste im Januar Insolvenz anmelden. Laut der BaFin ist der Grund hierfür eine Überschuldung des Unternehmens. Ähnlich erging es dem Düsseldorfer LegalTech RightNow, das nach dem Wegbrechen seiner Finanzierungsquellen keine Zukunft mehr sah.
Der GreenTech-Sektor blieb ebenfalls nicht verschont. Das Batteriezellen-Unternehmen CustomCells, in das Investoren wie Porsche Ventures und Vsquared Ventures über 60 Millionen Euro gesteckt hatten, geriet in Schieflage, nachdem sein Hauptkunde Lilium insolvent wurde. "Offene Forderungen in zweistelliger Millionenhöhe konnten nicht mehr aufgefangen werden", schreibt deutsche-startups.de.
Auch Zolar, einst Hoffnungsträger im Solarmarkt, kämpfte mit hohen Verlusten und einer gescheiterten Neuausrichtung im B2B-Geschäft. Das Berliner Wasserstoff-Startup HPS meldete ebenfalls Insolvenz an - trotz 55 Millionen Euro an Finanzierungen.
Im Mobilitätssektor traf es 2025 unter anderem Evum Motors, das elektrische Nutzfahrzeuge entwickelte. Hohe Produktionskosten und schwache Absatzmärkte führten laut deutsche-startups.de in die Pleite. Auch das Berliner Lade-Startup Jucr, das mit 33 Millionen Euro finanziert wurde, konnte sich am Markt nicht behaupten.
Neben Tech- und Energieunternehmen mussten auch soziale Startups aufgeben. Das Pflege-Startup Kenbi, das digitale Pflegeprozesse etablieren wollte, und die Praxissoftware-Firma Doctorly scheiterten trotz hoher Nachfrage an Finanzierungsengpässen.
Die Pleitewelle zeigt: Die deutschen Startups stehen unter massivem Druck. Steigende Zinsen, zurückhaltende Investoren und hohe Kosten erschweren die Kapitalbeschaffung erheblich. Laut deutsche-startups.de erleben viele Gründer derzeit eine Phase der Konsolidierung - nur wer schnell profitabel wird oder starke Partner findet, hat Chancen, sich am Markt zu halten.
Redaktion finanzen.net
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