Verbeamtet, aber anders: Diese Berufe kennt kaum jemand
Lebensmittelkontrolleur
Wer als Lebensmittelkontrolleur arbeitet, prüft nicht nur Kühlketten und Fettfilter, sondern trägt direkt zur öffentlichen Gesundheit bei. Im Auftrag von Landkreisen oder Gesundheitsämtern besuchen diese Fachleute Restaurants, Metzgereien oder Schulmensen - oft unangekündigt. Der Beruf erfordert eine technische oder naturwissenschaftliche Ausbildung, etwa als Lebensmitteltechniker oder Ökotrophologe. In vielen Fällen erfolgt die Anstellung im mittleren oder gehobenen Dienst - inklusive Verbeamtung. Laut kununu liegt das durchschnittliche Bruttogehalt bei rund 46.700 Euro im Jahr.
Weinkontrolleur
Weinkontrolleurinnen und Weinkontrolleure sind im Staatsdienst tätig, insbesondere in weinbaustarken Bundesländern wie Rheinland-Pfalz oder Baden-Württemberg. Sie prüfen Herkunft, Etikettierung und Qualität von Weinprodukten, oft in Laboren, manchmal auch direkt vor Ort in Weinkellern. Die Tätigkeit ist hoheitlich und gehört in den gehobenen oder höheren technischen Dienst. In Rheinland-Pfalz wird diese Position laut Stellenausschreibungen in der Besoldungsgruppe A 12 vergütet, was einem Gehalt von etwa 55.000 bis 75.000 Euro jährlich entspricht. Der Beruf vereint agrarwissenschaftliches Wissen mit Verwaltungskompetenz und das unter staatlichem Schutz.
Wetterdienst
Mitarbeitende im Deutschen Wetterdienst (DWD) oder beim Geoinformationsdienst der Bundeswehr leisten mehr als Wetteransagen fürs Radio. Sie analysieren Luftdruck, Windrichtungen, Strahlenbelastungen oder Klimawerte, oft unter Zeitdruck und in sicherheitsrelevanten Kontexten. Der Einstieg erfolgt über den mittleren oder gehobenen Dienst, abhängig von Ausbildung oder Studium. Laut planet-beruf.de dauert die Ausbildung im mittleren Dienst rund 20 Monate. Die Bezahlung liegt zum Start bei ca. 2.150 bis 2.600 Euro brutto pro Monat - mit deutlichem Gehaltsanstieg über die Jahre. Auch die Bundeswehr stellt verbeamtete Wetterbeobachter und Meteorologinnen ein - mit klar definierten Karrierewegen.
Forstbeamter
Der Förster oder die Försterin als Beamter ist kein Klischee, sondern Realität. In vielen Bundesländern wird der Forstdienst staatlich organisiert - und damit in den Beamtenapparat eingebunden. Forstbeamte kümmern sich um nachhaltige Waldbewirtschaftung, kontrollieren Holzernte, schützen Tierarten und sorgen für Brandschutz. Wer in den höheren Forstdienst möchte, benötigt ein einschlägiges Hochschulstudium (z. B. Forstwirtschaft) und ein Referendariat. Die Besoldung beginnt hier bei A13 - also rund 4.000 Euro brutto aufwärts. Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit mit Ministerien und Umweltschutzbehörden.
Veterinärdienst
Tierärztinnen und Tierärzte im öffentlichen Veterinärwesen prüfen Schlachthöfe, kontrollieren Tiertransporte oder sind bei Seuchenfällen im Einsatz. Ihre Aufgaben sind hoheitlich, weshalb sie häufig verbeamtet sind. Der Einstieg erfolgt über den höheren Dienst, in der Regel nach abgeschlossenem Studium und Vorbereitungsdienst. Gerade in Landratsämtern oder bei Landesuntersuchungsämtern ist diese Position weit verbreitet. Das Gehalt beginnt meist bei A13, also rund 4.400 Euro brutto, mit steigender Tendenz je nach Erfahrungsstufe.
Redaktion finanzen.net
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