Trotz geopolitischer Krisen: Auf diese Ölaktien setzt die Bank of America
• Bank of America sieht trotz geopolitischer Spannungen Kaufchancen bei zwei Ölaktien
• Unternehmen überzeugen mit starken Dividenden und operativer Stärke
• Analysten erwarten enorme Kurssteigerungen
Geopolitische Spannungen & Co.
Anleger an den Aktienmärkten weltweit sehen sich weiterhin mit wirtschaftlichen und auch geopolitischen Krisen konfrontiert. Während US-Präsident Donald Trump mit seiner neuen Zollpolitik eine globale Handelskonfliktspirale in Gang gesetzt hat, sorgt die uneinige OPEC+ für Verunsicherung an den Ölmärkten. Dennoch sieht die Bank of America (BofA) gezielte Kaufgelegenheiten bei zwei Ölaktien. "Die Ölmärkte stehen an vorderster Front zweier Wirtschaftskriege: der eine um den Handel, der alle Finanzmärkte erfasst hat, und der andere um den Preis, da der geschwächte Zusammenhalt der OPEC+ zu einer unerwarteten Runde von Angebotserhöhungen in einem schwachen Makroumfeld geführt hat. Unserer Einschätzung nach ist Deeskalation an beiden Fronten der wahrscheinlichste Weg nach vorn. Wir empfehlen eine Positionierung mit einer Kombination aus Verteidigung und Substanzwert statt isolierter Verteidigung", zitiert TipRanks die Experten der BofA.
Bank of America: Zwei Ölaktien trotzen der Krise
Ganz oben auf der Empfehlungsliste der BofA-Analysten steht Diamondback Energy, ein führendes Unternehmen im Bereich der Öl- und Erdgasförderung aus Texas. Diamondback hat kürzlich die Übernahme von Double Eagle abgeschlossen, wodurch das Unternehmen sein Asset-Portfolio erheblich ausbauen konnte. Kalei Akamine, Analyst bei BofA, sieht in Diamondback ein attraktives Investment, das sich durch ein solides Dividendenmodell mit einer Dividendenrendite von rund drei Prozent sowie eine starke Cashflow-Generierung auszeichnet, heißt es bei TipRanks. Im ersten Quartal 2025 konnte Diamondback seinen Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr außerdem um satte fast 82 Prozent auf 4,048 Milliarden US-Dollar steigern.
"Wir sind davon überzeugt, dass Diamondback innerhalb der größten und liquidesten Kapitalisierungen in unserem abgedeckten Universum die beste Kombination aus Wert und Verteidigung bietet … Wir glauben, dass FANG [Aktienkürzel von Diamondback, Anm. d. Red.] aufgrund seiner niedrigeren Gewinnschwelle für die Dividende (36 USD WTI) und seiner höheren FCF-Rendite (9,6 %) im Vorteil ist … Obwohl FANG eine gehebelte Bilanz hat (1,6-fache Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA des vierten Quartals bei 60 USD WTI), ist ein nachhaltiger Rückgang der Ölpreise nicht unser Basisszenario. Wir konzentrieren uns weiterhin auf die kurzfristige freie Cashflow-Kapazität, bei der FANG erneut aus der Masse hervorsticht", betonte Akamine daher.
Zwar hat die Diamondback-Aktie an der NASDAQ in diesem Jahr bislang fast 16 Prozent an Wert einbüßen müssen, doch geben 23 der insgesamt 24 bewertenden Analysten bei TipRanks dem Papier eine Kaufempfehlung, während einer zum Halten rät. Verkaufsempfehlungen gibt es derzeit keine. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 185,58 US-Dollar und damit rund 35 Prozent über dem jüngsten Schlusskurs bei 137,89 US-Dollar (Stand der Daten: 9. Mai 2025).
Neben Diamondback erhält auch Chord Energy, ein weiteres unabhängiges nordamerikanisches Unternehmen für die Exploration und Produktion von Kohlenwasserstoffen, eine Kaufempfehlung durch die BofA. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Bakken-Schieferformation des großen Williston-Beckens, welches als ertragreiches Feld für die Öl- und Gasförderung gilt.
BofA-Analyst Noah Hungness hebt die operativen Erfolge hervor, insbesondere im Bereich der kosteneffizienten 4-Meilen-Bohrungen. "In den letzten Monaten hat CHRD seine erste 4-Meilen-Lateralbohrung abgeschlossen und dabei 1 Mio. USD unter Budget gebohrt, während die zweite Bohrung einen Tag früher als geplant durchgeführt wurde. Angesichts der jüngsten operativen Erfolge und der Beschleunigung der 4-Meilen-Lateralbohrung durch CHRD durch die Aufnahme von sieben (statt bisher drei) Bohrungen in diesem Jahr sehen wir ein deutlich geringeres Risiko für die 4-Meilen-Entwicklung. [...] Mit Blick auf die Zukunft sehen wir ein Unternehmen mit einer konkurrenzführenden Bilanz, das dazu beitragen wird, die volatilen makroökonomischen Aussichten für Öl zu meistern, und einem vielversprechenden Weg, wobei die jüngsten Entwicklungen noch nicht eingepreist sind und Chord von der Konkurrenz abheben sollten", zitiert TipRanks Hungness. Mit einer Dividendenrendite von 5,75 Prozent und einer robusten Bilanz sieht der Experte Chord Energy als "Kauf". Ähnlich wie Diamondback konnte auch Chord Energy zuletzt mit soliden Ergebnissen überzeugen, so verbuchte das Unternehmen im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzanstieg um rund 30 Prozent auf 1,064 Milliarden US-Dollar.
Während das Papier an der NASDAQ im Jahresverlauf bisher rund 20 Prozent an Wert verloren hat, raten dennoch 10 der insgesamt 13 bewertenden Analysten bei TipRanks zum Kauf. Drei Analysten sprechen eine Halteempfehlung aus, verkaufen würde derzeit keiner. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 132,50 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von rund 42 Prozent verglichen zum derzeitigen Niveau bei 93,04 US-Dollar impliziert (Stand der Daten: 9. Mai 2025).
Chancen trotz Spannungen
Trotz der anhaltenden Marktunsicherheiten identifiziert die Bank of America also gezielte Chancen im Ölsektor. Mit Diamondback Energy und Chord Energy setzen die Analysten auf Unternehmen mit starker Cashflow-Generierung und operativer Effizienz. Für risikobereite Anleger könnten sich hier somit Kaufgelegenheiten bieten.
Redaktion finanzen.net
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