Warum "Bitte" und "Danke" den ChatGPT-Macher OpenAI Millionen kosten
Stromverbrauch von KI-Anfragen
Die Nutzung von KI-Systemen hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Laut einer Studie der Washington Post und der University of California werden für eine Anfrage an GPT-4 mit 100 Wörtern rund 0,14 Kilowattstunden Strom benötigt. Das entspricht etwa 14 LED-Lampen, die für eine Stunde laufen. Jedes zusätzliche Wort in einem Prompt erhöht die Zahl der zu verarbeitenden Tokens. Das führt zu mehr Rechenaufwand, höherem Stromverbrauch und damit zu steigenden Betriebskosten des Unternehmens OpenAI. Der Aufwand entsteht, weil jede Nachricht von den KI-Servern komplett analysiert und verarbeitet wird, unabhängig vom Inhalt. Die Systeme prüfen bei jeder Eingabe, ob eine Antwort erwartet wird und welche Intention dahintersteckt, so etwa auch bei einem einfachen "Bitte" oder "Danke".
Bei Millionen von Nutzern summieren sich diese kleinen, eigentlich überflüssigen Anfragen schnell zu erheblichen Gesamtkosten. OpenAI-CEO Sam Altman sprach auf der Plattform X von "zig Millionen Dollar", die allein durch solche Höflichkeitsanfragen anfallen.
tens of millions of dollars well spent--you never know
- Sam Altman (@sama) April 16, 2025
Der Energiebedarf von Rechenzentren
Künstliche Intelligenz (KI) benötigt aufgrund ihrer komplexen Rechenprozesse und Infrastrukturanforderungen enorme Mengen an Strom und Wasser. Prognosen deuten auf eine dramatische Entwicklung hin. Laut einer Analyse der Unternehmensberatung McKinsey könnte der Stromverbrauch europäischer Rechenzentren bis zum Jahr 2030 auf mehr als 150 Terawattstunden steigen. Dies entspräche etwa fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs. Die wachsende Nachfrage nach Rechenleistung wird bislang überwiegend durch konventionelle Energiequellen gedeckt, was die Klimabilanz weiter verschlechtert. Unternehmen wie Microsoftund Google investieren deshalb zunehmend in erneuerbare Energien und experimentelle Technologien wie Kernfusion, um den CO2-Ausstoß langfristig zu senken.
Redaktion finanzen.net
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