Siemens Energy-Aktie fällt nach neuem Rekordhoch - Ist die KI-Rally am Ende?

02.07.2025 20:01:00

Die Siemens Energy-Aktie hat nach einem neuem Rekordhoch Verluste verbucht. Anleger dürften sich nun fragen, ob die KI-getriebene Rally nur pausiert oder endgültig vorbei ist.

• Siemens Energy erreicht neues Rekordhoch
• Trotz Rücksetzer beeindruckendes Plus auf Jahressicht
• KI-Fantasie als Haupttreiber

Siemens Energy Aktie stürzt nach Rekordhoch ab: KI-Rally ins Stocken geraten?

Die Siemens Energy-Aktie hat am Dienstag einen dramatischen Handelstag erlebt, als sie zunächst auf ein neues Allzeithoch kletterte, nur um anschließend ins Minus zu drehen. Der plötzliche Kursrutsch wirft bei Anlegern die Frage auf, ob die beeindruckende Rally der letzten Monate nun ins Stocken gerät. Experten diskutieren, ob es sich um gesunde Gewinnmitnahmen oder den Beginn einer größeren Korrektur handelt.

Kursexplosion trifft auf Realitätscheck - 100-Euro-Marke bleibt Widerstand

Der Dienstag begann für Siemens Energy-Aktionäre zunächst vielversprechend. Im XETRA-Handel erreichte der Titel ein neues Rekordhoch bei 99,10 Euro und stand kurz davor, erstmals die psychologisch wichtige 100-Euro-Marke zu durchbrechen. Doch was folgte, überraschte viele Marktbeobachter: Die Aktie drehte ins Minus und schloss schließlich bei 92,38 Euro. Im Tagesverlauf war der Kurs zeitweise sogar um fast 8 Prozent von Tageshoch auf Tagestief (91,34 Euro) abgerutscht.

Trotz dieses Rücksetzers bleibt die Gesamtbilanz beeindruckend. Siemens Energy zählt weiterhin zu den Top-Performern im DAX 2025. Seit Jahresbeginn verzeichnete die Aktie ein Plus von rund 83 Prozent, während sie auf Sicht von zwölf Monaten sogar um mehr als 280 Prozent zulegte.

Am Mittwoch notierte die Siemens Energy-Aktie letztlich 0,82 Prozent tiefer bei 91,62 Euro.

KI-Fantasie als Haupttreiber des spektakulären Kursanstiegs

Die außergewöhnliche Performance der Siemens Energy Aktie in den vergangenen Monaten wird vor allem auf einen Faktor zurückgeführt: die sogenannte "KI-Fantasie". Der Energietechnikkonzern profitiert maßgeblich von der weltweit steigenden Nachfrage nach Strom für Rechenzentren, die durch den Boom der Künstlichen Intelligenz angetrieben wird. Die Erwartung, dass Digitalisierung und KI-Anwendungen auch mittelfristig einen wachsenden Energiebedarf erzeugen werden, gilt als zentraler Wachstumstreiber für das Unternehmen.

Diese Perspektive spiegelt sich auch in den Analystenbewertungen wider. Die Deutsche Bank erhöhte im Juni ihr Kursziel auf 100 Euro, während Goldman Sachs eine ähnliche Einschätzung abgab. Noch optimistischer zeigte sich HSBC, die am 1. Juli ihr Kursziel auf 108 Euro anhob. Allerdings hat der rasante Kursanstieg der letzten Wochen die meisten Analystenerwartungen bereits übertroffen, weshalb die aktuelle Bewertung von vielen Experten als ambitioniert eingestuft wird.

Analysten werden vorsichtiger - Bewertung zunehmend ambitioniert

Nicht alle Experten teilen den uneingeschränkten Optimismus. Die US-Investmentbank JPMorgan beispielsweise sieht kein weiteres kurzfristiges Potenzial mehr und behält daher ihre neutrale Einstufung bei. Die rasche Kursentwicklung hat dazu geführt, dass die Bewertungskennzahlen von Siemens Energy inzwischen deutlich über dem historischen Durchschnitt liegen.

Am Markt wird nun intensiv diskutiert, ob der jüngste Rücksetzer lediglich eine gesunde Konsolidierung nach dem steilen Anstieg darstellt oder ob er den Beginn einer umfassenderen Korrektur markiert. Für den weiteren Kursverlauf dürften die kommenden Handelstage entscheidend sein. Besondere Aufmerksamkeit wird zudem dem nächsten Quartalsbericht Anfang August geschenkt, der zeigen wird, inwieweit das Unternehmen die hohen Erwartungen erfüllen kann.

Ausblick: Mittelfristige Perspektiven bleiben trotz Volatilität positiv

Trotz des aktuellen Rücksetzers sprechen die fundamentalen Faktoren weiterhin für Siemens Energy. Die strukturell steigende Nachfrage nach Energieinfrastruktur, insbesondere im Zusammenhang mit dem KI-Boom, bleibt ein valider Wachstumstreiber. Zudem hat sich das Unternehmen nach den Problemen der Windkrafttochter Gamesa strategisch neu aufgestellt und fokussiert sich verstärkt auf profitable Geschäftsbereiche.

Für Anleger bedeutet dies, dass kurzfristig mit erhöhter Volatilität zu rechnen ist, während die mittelfristigen Perspektiven weiterhin als solide gelten. Der Kampf um die 100-Euro-Marke dürfte in den kommenden Wochen eines der spannendsten Themen am deutschen Aktienmarkt bleiben.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Siemens Energy AG

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