Oracle-Aktie im Blick: Großkredit für KI-Infrastruktur - OpenAI als Profiteur
• Konsortium verhandelt über Kredit in Höhe von 38 Milliarden US-Dollar für Vantage/Data-Center-Projekte
• Kredit dient zur Finanzierung neuer Rechenzentren für OpenAI-Infrastruktur
• OpenAI nutzt Kapazitäten, trägt aber laut Bericht nicht die Schulden
Ein Konsortium großer Banken spricht laut einem Bericht der Financial Times über ein Kreditpaket von rund 38 Milliarden US-Dollar. Mit dem Geld sollen neue Rechenzentren von Vantage Data Centers in den USA entstehen - Anlagen, in denen künftig die Infrastruktur für Oracle und OpenAI laufen soll.
Verhandlungen über Fremdkapital
Die Rollen sind dabei klar verteilt: Oracle wäre der Hauptnutzer der Rechenzentren, OpenAI der zentrale Kunde für die KI-Rechenleistung. Die Finanzierung bleibt jedoch weitgehend bei Vantage und weiteren Partnern hängen. OpenAI nutzt die Kapazitäten, übernimmt aber nicht die Schulden. Vantage plant mehrere Großcampus-Projekte, unter anderem in Texas und Wisconsin. Neben Oracle sind auch SoftBank und weitere Investoren beteiligt, die den massiven Ausbau der KI-Infrastruktur stemmen wollen - und damit Besitz und Betrieb der Standorte langfristig sichern.
OpenAI hält die eigene Bilanz sauber
Das Finanzierungsmodell verfolgt eine klare Linie: OpenAI will Zugang zu enormer Rechenleistung, ohne sich dafür selbst hoch zu verschulden. Die Kredite liegen deshalb vor allem bei Banken und Bond-Investoren, die eher klassische Infrastrukturfinanzierungen vergeben. Die Absicherung läuft über langfristige Verträge mit bonitätsstarken Mietern wie Oracle - nicht über riskante, unbesicherte Kredite an ein stark wachsendes KI-Unternehmen.
Kommt die Finanzierung zustande, wächst die Verschuldung der am Stargate-Programm beteiligten Partner weiter an. Nach aktuellen Schätzungen summieren sich die bisherigen Kreditverpflichtungen rund um das Ökosystem bereits auf mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Für die Regionen, in denen gebaut wird, bedeutet das starke wirtschaftliche Impulse: große Bauprojekte, hohe Stromnachfrage, langfristige Infrastrukturverträge und tausende neue Jobs - direkt und indirekt.
Am Freitag zeigt sich die Oracle-Aktie an der NYSE zeitweise 1,23 Prozent tiefer bei 202,43 bei US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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