Krise bei UnitedHealth: Ermittlungen, Kostenanstieg und Führungsprobleme - Aktie dennoch im Plus

25.07.2025 20:40:00

Der US-Gesundheitsriese UnitedHealth Group steht unter Beschuss: Das Unternehmen bestätigte straf- und zivilrechtliche Untersuchungen durch das US-Justizministerium.

• UnitedHealth kooperiert mit US-Behörden bei Untersuchungen zu möglicherweise überhöhten Medicare-Abrechnungen
• Mehrfachbelastungen durch gestiegene Behandlungskosten und Nachwirkungen des CEO-Attentats
• Aktie unter Druck

Bundesermittler nehmen Medicare-Geschäft ins Visier

Wie CBS News berichtet, hat UnitedHealth offiziell bestätigt, dass das US-Justizministerium (DoJ) eine umfassende straf- und zivilrechtliche Untersuchung gegen den Konzern eingeleitet hat. Im Zentrum der Ermittlungen stehen die Abrechnungspraktiken im Medicare Advantage-Programm - einem Kerngeschäft des größten amerikanischen Krankenversicherers.

Die Behörden prüfen, ob UnitedHealth durch fragwürdige Diagnosedokumentationen und Abrechnungsmethoden überhöhte Zahlungen aus dem staatlich finanzierten Programm für Senioren erschlichen haben könnte. Laut einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC habe das Unternehmen nach ersten Medienberichten über mögliche Ermittlungen proaktiv Kontakt mit dem Justizministerium aufgenommen.

Trotz der laufenden Untersuchungen positioniert sich UnitedHealth weiterhin als "verlässlicher Verwalter amerikanischer Steuergelder". Das Unternehmen verweist auf seine langjährige Erfahrung im Management von Medicare-Programmen und betont seine Kooperationsbereitschaft mit den Behörden.

Mehrfachbelastung verschärft Unternehmenskrise

Die DoJ-Untersuchung ist jedoch nur einer von mehreren Belastungsfaktoren für den Gesundheitskonzern. ABC News berichtet, dass UnitedHealth gleichzeitig mit steigenden Behandlungskosten und Kürzungen der staatlichen Vergütungen kämpft. Hinzu kommen die Nachwirkungen des tödlichen Attentats auf den CEO im Dezember 2024 und anschließende Führungsstreitigkeiten, die das Unternehmensimage zusätzlich beschädigt haben.

Branchenexperten beobachten die Entwicklung mit Sorge. Die Kombination aus regulatorischem Druck, steigenden Kosten und Führungsproblemen könnte die Marktposition des Gesundheitsriesen nachhaltig schwächen.

Anleger reagieren nervös

Die Börse quittierte die Nachricht zunächst mit deutlichen Kursverlusten. Am Donnerstag sackte die UnitedHealth-Aktie nach Bekanntwerden der DOJ-Untersuchung schließlich um 4,76 Prozent ab und notierte bei 13,93 US-Dollar.
Am Freitag geht es im NYSE-Handel dagegen zeitweise um 1,61 Prozent hoch auf 283,07 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Katherine Welles / Shutterstock.com, II.studio / Shutterstock.com

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