Reich mit Bitcoin: Wie digitale Assets neue Superreiche schaffen
• Weltweit 241.700 Krypto-Millionäre, deutlich mehr als im Vorjahr
• Institutionelle Zuflüsse und Promi-Investoren befeuern den Reichtumsboom
• Whale-Verkäufe und Marktschwäche sorgen zuletzt für Unruhe
Aus dem Bericht von Henley & Partners geht hervor, dass die Zahl der Krypto-Millionäre zwischen Juli 2024 und Juni 2025 um rund 40 Prozent auf 241.700 Personen gestiegen ist. Besonders stark ist das Wachstum bei Bitcoin-Vermögenden: Im selben Zeitraum wuchs die Zahl um 70 Prozent auf 145.100. Auch in höheren Vermögensklassen zeigen sich Zuwächse: So besitzen über 450 Personen mehr als 100 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen, 36 gelten als Krypto-Milliardäre.
Dabei stagniert das Wachstum bei der Gesamtzahl der Kryptonutzer: Laut BTC-ECHO legte die Zahl nur um fünf Prozent zu. Damit konzentriert sich das Vermögen immer stärker auf eine kleine, exklusive Gruppe.
Treiber des Booms: ETFs, Institutionen und Promi-Investoren
Henley & Partners selbst führt den Anstieg der Krypto-Vermögen vor allem auf die wachsende Beteiligung institutioneller Anleger zurück. Nach Angaben von BTC-ECHO sind die Zuflüsse in US-Spot-Bitcoin-ETFs zwischen Juli 2024 und Juni 2025 von 37,3 auf 60,6 Milliarden US-Dollar angestiegen. Die Mittel in Spot-ETH-ETFs haben sich im selben Zeitraum vervierfacht. Folglich werden Krypto-Investments zunehmend Teil regulierter Finanzprodukte.
Auch prominente Akteure profitieren vom Aufschwung. Bloomberg berichtet, dass Eric Trump durch seine Beteiligung an der neu gegründeten American Bitcoin Corp. ein Vermögen von rund 548 Millionen US-Dollar aufgebaut hat. Das Unternehmen, das Bitcoin in den USA und Kanada schürft, ist seit diesem Jahr an der NASDAQ gelistet. Trumps Erfolg steht stellvertretend für eine neue Generation von Investoren, die mit digitalen Assets enorme Gewinne erzielen.
Erste Risse im System: Whale-Verkäufe und Abkühlung
Trotz der glänzenden Zahlen zeigen sich im Krypto-Markt erste Risse: Laut AInvest kam es im September 2025 zur größten sogenannten Whale-Distribution des Jahres. Mehr als 100.000 Bitcoin im Wert von rund 12,7 Milliarden US-Dollar verließen große Wallets binnen eines Monats. Gleichzeitig kühlten die ETF-Zuflüsse stark ab.
Der Fear & Greed Index erreichte im September laut AInvest einen Wert von 25 Punkten, was auf deutliche Verunsicherung hindeutet. Analysten sprachen von einer "De-Risking-Phase", ausgelöst durch massive Liquidationen gehebelter Positionen und nachlassende ETF-Zuflüsse.
Zwischen Reichtum und Risiko: Wohin steuert der Krypto-Markt?
Die Entwicklung zeigt, wie eng Erfolg und Risiko im Kryptomarkt miteinander verknüpft sind. Während Bitcoin laut TheStandard zunehmend als Basis eines "parallelen Finanzsystems" verstanden wird, hängt die Stabilität des Marktes stark von institutionellen Zuflüssen ab. Bleiben sie aus, reagieren die Kurse empfindlich.
Ob der Boom der Krypto-Millionäre ein dauerhaftes Phänomen oder nur die Spitze eines neuen Zyklus ist, bleibt offen. Sicher ist: Der Reichtum in digitalen Währungen wächst rasant, bewegt sich aber weiterhin auf einem wackeligen Fundament.
Redaktion finanzen.net
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