An diesem Tag kommt es am häufigsten zu Kündigungen
Montag ist Kündigungstag Nummer eins
Der Kündigungsatlas 2025 des Legal-Tech-Portals Allright zeigt, dass 23,2 Prozent aller Kündigungen in Deutschland an einem Montag ausgesprochen werden. Das ist deutlich mehr als an jedem anderen Wochentag. Mit einigem Abstand folgen Mittwoch (20,6 Prozent) und Dienstag (19,8 Prozent).
Über die Gründe dieser Häufungen kann nur spekuliert werden. Arbeitsrechtsexperten vermuten, dass die gehäuften Kündigungen am Montag damit zusammenhängen könnten, dass Arbeitgeber unangenehme Gespräche lieber am Wochenanfang erledigen wollen. Ein weiterer Grund könnte sein, dass sich Arbeitgeber selbst eine Bedenkzeit über das Wochenende geben. Interessant: Selbst am Wochenende sind Arbeitnehmer nicht sicher - 1,4 Prozent der Kündigungen erfolgen samstags, 0,8 Prozent sonntags.
Monatsende als kritischer Zeitpunkt
Noch deutlicher wird das Muster bei der Betrachtung innerhalb eines Monats. Laut dem Kündigungsatlas werden über die Hälfte aller Kündigungen (51,6 Prozent) zum Monatsende ausgesprochen. In der Monatsmitte sind es 29,5 Prozent, während nur 18,9 Prozent der Kündigungen in den ersten zehn Tagen eines Monats erfolgen.
Diese Verteilung ist kein Zufall, sondern hängt direkt mit gesetzlichen und vertraglichen Kündigungsfristen zusammen. Diese sehen in der Regel eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum Ende eines Monats vor. Für Arbeitnehmer bedeutet das: Besondere Vorsicht ist zu Monatsende geboten, wenn ungewöhnliche Termine oder Gespräche anstehen.
Gender Pay Gap zeigt sich auch bei Abfindungen
Die Analyse von 2.500 realen Kündigungsfällen offenbart auch geschlechtsspezifische Unterschiede. Männer sind mit 61 Prozent häufiger von Entlassungen betroffen als Frauen. Finanziell kommen entlassene Männer jedoch deutlich besser weg: Sie erhalten im Durchschnitt Abfindungen von 5.082 Euro, während Frauen nur 4.317 Euro bekommen.
Diese Unterschiede spiegeln den allgemeinen Gender Pay Gap wider. Zum Zeitpunkt der Kündigung verdienten Männer durchschnittlich 4.546 Euro brutto, Frauen hingegen nur 3.230 Euro - ein Unterschied von mehr als 1.300 Euro monatlich. Für Frauen bedeutet das nicht nur geringere Abfindungszahlungen, sondern auch niedrigere Ansprüche auf Arbeitslosengeld.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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