Tesla-Aktie: Teslas Markteintritt in Indien - Hochpreisige EVs als Türöffner für lokale Produktion?

22.07.2025 23:36:00

Tesla wagt nun den offiziellen Schritt nach Indien. Mit der Einführung des Model Y als importierter Luxus-SUV eröffnet das Unternehmen den ersten Showroom in Mumbai.

• Tesla eröffnet erstes Experience Centre in Mumbai
• Hohe Preise durch Importzölle und Steuern
• Langfristige Strategie für Markt in Indien

Marktstart: Premium statt Massenmarkt

Am 15. Juli 2025 feierte Tesla seinen offiziellen Markteintritt in Indien mit der Eröffnung eines Experience Centers im exklusiven Bandra-Kurla Complex (BKC) in Mumbai, wie The Hindu berichtet. Zeitgleich präsentierte der US-Elektroautobauer den Model Y als erstes verfügbares Fahrzeug für den indischen Markt. Ein symbolträchtiger Schritt in einen der weltweit wachstumsstärksten Automobilmärkte.

"Gleich zu Beginn möchte ich Tesla in Indien willkommen heißen. Dies ist nicht nur die Einweihung eines Erlebniszentrums, sondern eine Erklärung, dass Tesla angekommen ist - angekommen in der richtigen Stadt und im richtigen Staat", erklärte Devendra Fadnavis, Ministerpräsident des indischen Bundesstaats Maharashtra, bei der Eröffnungsfeier. Parallel zum Verkaufsstart in Mumbai plant Tesla auch einen Showroom in Delhi. Konkrete Details zum Standort oder Eröffnungsdatum sind bisher jedoch nicht offiziell.

Der Preis des Luxusfahrzeugs

Die Standardvariante des Model Y wird in Indien zu einem Preis von rund 5.989.000 Indische Rupien (etwa 70.000 US-Dollar) angeboten. Die Long Range RWD-Version liegt dagegen bei 6.789.000 Indische Rupien (knapp 80.000 US-Dollar), wie The Hindu berichtet. Damit positioniert sich Tesla deutlich über den durchschnittlichen Marktpreisen in Indien, was laut The Indian Express vor allem auf hohe Importzölle von bis zu 70 Prozent sowie Luxusabgaben von rund 30 Prozent zurückzuführen ist.

Die nach Indien eingeführten Fahrzeuge sind sogenannte Completely Built Units (CBUs), also vollständig montierte Importfahrzeuge, die derzeit aus Tesla-Werken in Deutschland oder China stammen. Sollte zukünftig eine lokale Produktion erfolgen, wäre laut Branchenanalysten mit einer deutlichen Senkung der Endpreise zu rechnen.

Langfristige Strategie

Tesla scheint eine bewusst gestufte Strategie in Indien zu verfolgen, konstatiert Automobilanalyst Diwakar Murugan gegenüber CNBC. In der ersten Phase konzentriert sich das Unternehmen auf den Import einzelner Modelle und baut gleichzeitig eine Vertriebs- und Serviceinfrastruktur auf. Erst danach ist der Aufbau lokaler Produktion vorgesehen. Erst wenn diese Basis etabliert ist, soll mittelfristig eine lokale Produktion geprüft werden, erklärt der Automobilanalyst.

"Die Verlagerung eines bedeutenden Teils der Produktion nach Indien würde eine umfassende Neubewertung der globalen Produktionsstrategie erfordern, zu der das Unternehmen nicht bereit ist, solange es sich in erster Linie auf die Ausweitung der Produktion in seinen etablierten Märkten konzentriert", so Murugan. Er gehe davon aus, dass Tesla sich erst zwischen 2028 und 2030 zu einer Produktion in Indien in vollem Umfang verpflichten könnte. Vorher müssten jedoch einige Anreize wie Grundstückssubventionen oder Steuerbefreiungen geschaffen werden.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Tesla, John Keeble/Getty Images, Hadrian / Shutterstock.com

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