Ölpreise erholen sich etwas von deutlichen Vortagesverlusten - die Gründe
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar stieg um 61 Cent auf 63,33 US-Dollar. Ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Dezember legte um 60 Cent auf 59,09 Dollar zu.
Am Mittwoch waren die Ölpreise deutlich gefallen. Nach jüngsten Prognosen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) gab die Notierung für Brent-Öl zeitweise um mehr als zwei Dollar je Barrel nach. Die Opec hatte zwar die Nachfrageprognose für das laufende und das kommende Jahr nicht verändert. Die Experten der Opec erwarten aber für das dritte Quartal einen Überschuss an Rohöl auf dem Weltmarkt, was die Preise unter Druck setzte.
Nach Einschätzung des Chefs des Ölkonzerns Chevron, Mike Wirth, kehren Öllieferungen aus den Staaten der Opec+ massiv auf den Markt zurück, nachdem der Ölverbund zuletzt eine Rücknahme von Förderbeschränkungen beschlossen hatte. "Es wird eine Zeit geben, in der das Angebot den Markt voraussichtlich übersteigen wird", sagte Wirth Bloomberg TV.
Die Internationale Energieagentur IEA erwartet im kommenden Jahr sogar einen rekordhohen Überschuss von durchschnittlich vier Millionen Barrel pro Tag, wie aus dem Monatsbericht des Interessenverbands von Industriestaaten hervorgeht. Die IEA macht eine steigende Fördermenge durch den Ölverbund Opec+ dafür verantwortlich. Allerdings haben die IEA-Prognosen die Ölpreise nicht weiter belastet.
Im späteren Handelsverlauf werden in den USA noch die vom Energieministerium erhobenen wöchentlichen Rohöllagerbestände veröffentlicht.
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NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)
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