Israel-Iran-Eskalation: Aktien von Rheinmetall & Co. uneins - Aktien von Lufthansa und TUI schwach
Die Aktien von TUI erreichten mit etwa 6,22 Euro das tiefste Niveau seit Mitte April nach einem Wochenminus von fast 14 Prozent. Letztlich ging es via XETRA 3,38 Prozent auf 6,34 Euro nach unten.
Lufthansa streicht Flüge nach Teheran und Tel Aviv bis Ende Juli
Nach den Angriffen Israels auf den Iran meidet die Lufthansa den Nahen Osten vorerst. Die Flüge der Lufthansa Group von und nach Teheran würden "aufgrund der aktuellen Situation" bis 31. Juli ausgesetzt, teilte die Airline in Frankfurt mit. Der Flughafen in Tel Aviv werde ebenfalls bis Ende Juli nicht mehr bedient.
Im aktuellen Flugplan der Lufthansa stehen allein wöchentlich fünf Flüge von Frankfurt/Main nach Teheran und in der Gegenrichtung. Israel fliegt die Lufthansa-Gruppe aus Sicherheitsgründen bereits seit Anfang Mai nicht an.
Die Flugverbindungen nach Amman (Jordanien), Erbil (Irak) und Beirut (Libanon) würden ferner bis 20. Juni ausgesetzt. Zudem verzichte die Lufthansa Gruppe "bis auf weiteres" auf das Überfliegen des Luftraums der betreffenden Staaten.
Die Flugstreichungen gelten demnach für die Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Eurowings, ITA Airways, Brussels Airlines sowie Lufthansa Cargo. Die Schweizer Airline Swiss habe entschieden, ihre Flüge von und nach Tel Aviv sogar bis zum Ende des Sommerflugplans am 25. Oktober auszusetzen sowie von und nach Beirut bis 31. Juli.
Kaum Auswirkungen am Flughafen Frankfurt
Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt halten sich die Auswirkungen der jüngsten Eskalation nach Angaben einer Sprecherin des Betreibers Fraport bislang in Grenzen. Nach ihren Angaben wurden zwei ankommende Lufthansa-Flüge aus Teheran für Freitag beziehungsweise Sonntag gestrichen, außerdem ein für diesen Samstag geplanter ausgehender Flug nach Teheran.
Zudem mussten nach ersten Fraport-Angaben vier Maschinen anderer Fluggesellschaften in Frankfurt zum Tanken zwischenlanden, weil wegen der Sperrung des iranischen Luftraums die Flugrouten länger sind.
Lufthansa-Aktie belastet
Tags zuvor hatten die sich bereits androhende Eskalation im Nahen Osten und der Flugzeugabsturz in Indien bereits für Katerstimmung gesorgt. Bei der Lufthansa beträgt das Wochenminus 7 Prozent, nachdem sie am Mittwoch noch ein Hoch seit März erreicht hatten. Insgesamt sei die Gefahr eines Kriegs im Nahen Osten jedoch das am meisten unterbewertete Risiko gewesen - bis heute, kommentierte der Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management. Die Lufthansa-Aktie notierte via XETRA schlussendlich 2,77 Prozent tiefer bei 6,88 Euro.
Rüstungswerte volatil
Papiere von Rüstungswerten waren indes am Freitag teilweise gesucht. So legten die Aktien von Rheinmetall via XETRA letztlich 2,72 Prozent auf 1.795,50 Euro zu. HENSOLDT verloren dagegen 0,11 Prozent auf 94,20 Euro, RENK kletterten derweil 0,76 Prozent auf 71,40 Euro.
Jefferies belässt Rheinmetall auf 'Buy' - Ziel 1.880 Euro
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Rheinmetall mit einem Kursziel von 1.880 Euro auf "Buy" belassen. Der Militärschlag Israels gegen iranische Atomanlagen erhöhe das Risiko einer Eskalation in der Region und verschärfe die globalen geopolitischen Bedrohungen noch weiter, schrieb Chloe Lemarie am Freitag. Rheinmetall und der Partner Leonardo spürten außerdem Gegenwind bei ihrer Offerte für die Rüstungssparte von Iveco. Berichten zufolge stehe Leonardo unter zunehmendem politischen Druck, das Angebot zu erhöhen, um die Sparte in italienischer Hand zu halten.
FRANKFURT (dpa-AFX) / NEW YORK (dpa-AFX Broker)
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